Es war ein Comeback, das Marc Marquez als Erfolg verbuchen durfte: Platz sieben im Grand Prix von Portugal nach 265 Tagen Verletzungspause konnte sich absolut sehen lassen. Für den einstige Dominator war es aber nur ein erster Schritt zurück in die MotoGP.

Denn seine Ärzte erlegten ihm für die Zeit zwischen Portimao und Jerez ein völliges Trainingsverbot mit Motorrädern auf, auch Einheiten im Fitnessstudio musste Marquez massiv zurückschrauben, um den verletzten Oberarm nicht sofort wieder zu überlasten. Eine erzwungene Ruhepause also, die dem Repsol-Honda-Star aber durchaus gelegen kam.

"Nach dem Portimao-Wochenende habe ich nur etwas im Fitnessstudio trainiert und war ein bisschen Radfahren - alles ganz locker. Ich habe gespürt, dass mein Körper Ruhe braucht", verriet Marquez am Donnerstag in Jerez und sprach eine weitere Baustelle in seinem Körper an. "Der Knochen und die Muskeln sind die eine Sache, aber ich muss auch nach wie vor starke Antibiotika nehmen. Dadurch brauche ich lange Zeit, um mich zu erholen. Das ist nicht einfach zu akzeptieren, wenn man erst 28 Jahre alt ist."

Eine bakterielle Infektion im gebrochenen Oberarmknochen war ja als Grund für die langsame Heilung identifiziert worden. Die eingeschleppten Bakterien wurden aber erst bei der dritten Operation im Dezember erkannt, anschließend begann man mit einer antibiotischen Therapie mittels Infusionen. Dass Marquez jetzt, fast fünf Monate später, immer noch auf Antibiotika zurückgreifen muss, war bislang nicht bekannt. Der achtfache Weltmeister rechnet aber mit einem zeitnahen Ende dieser Behandlung: "Es wird schon bald ohne gehen und dann wird alles einfacher."

MotoGP - Riding-Coach-Analyse: So lief Marc Marquez' Comeback (14:04 Min.)

In Jerez, wo er sich im Vorjahr ja beim ersten Saisonrennen die folgenschwere Verletzung zugezogen hatte, rechnet Marquez vorerst mit einem weiteren schwierigen Wochenende: "Mein körperlicher Zustand hat sich nicht wirklich verändert. Ich hoffe aber, dass ich von FP1 an besser unterwegs bin und meine physische Verfassung über das Wochenende hinweg konstanter bleibt. Davon abgesehen, habe ich kein klares Ziel. Ich will einfach nur fahren und Kilometer sammeln. Das brauche ich jetzt am dringendsten!"