Valentino Rossi bringt ab 2022 sein eigenes MotoGP-Team an den Start, wie bereits am Mittwoch bekanntgegeben wurde. In Jerez konnte sich Rossi in einem Videocall am Donnerstag selbst zu seinem neuen Projekt äußern. "Alle bei VR46 sind sehr glücklich, denn wir haben im vergangenen Jahrzehnt hart gearbeitet. Wir sind mit unserem Projekt in der italienischen Moto3-Meisterschaft gestartet und kommen nun in die MotoGP. Das ist einfach großartig", sagte der stolze Neo-Teambesitzer.

"Wir wollten ursprünglich nur italienischen Fahrern in die Weltmeisterschaft helfen. Dann ging es Schritt für Schritt nach oben, bis wir es gemeinsam mit Sky Italia zu einem Team gebracht haben. Wir sind alle süchtig nach Motorsport, dennoch haben wir lange nicht an die MotoGP gedacht. Als sich nun diese Gelegenheit ergeben hat, dachten wir uns: Warum denn nicht!", so Rossi weiter.

In die Verhandlungen mit den neuen Geldgebern aus Saudi-Arabien war der 42-jährige Italiener allerdings nicht persönlich involviert. "Ich bin in erster Linie Fahrer und muss mich darauf konzentrieren", stellte Rossi klar. Mit Alberto Tebaldi und seinem Academy-Manager Uccio hat Rossi zwei langjährige Wegbegleiter zu seinen wirtschaftlichen Adjutanten aufgebaut, die nun auch den millionenschweren Sponsor-Deal mit dem saudischen Ölkonzern Aramco zum Abschluss brachten.

Dubioser Sponsor für Valentino Rossis MotoGP-Team 2022 (08:47 Min.)

Entscheidung über Karriereende noch offen

"Ich war in diesen Deal nicht direkt involviert, für so etwas habe ich meine Leute. Aber ich bin immer noch der Chef", gab Rossi lachend zu Protokoll. Welche Auswirkungen die Gründung des MotoGP-Teams auf seine eigene sportliche Karriere hat, ist für den neunfachen Motorrad-Weltmeister noch nicht abzuschätzen.

"Einerseits ändert es nicht viel, denn ich habe immer noch vor, meine Entscheidung aufgrund meiner sportlichen Resultate zu treffen. Andererseits gibt es nun natürlich schon einen Extraplatz, den ich mir schnappen kann, wenn ich weiterfahren will. Als Boss kann ich mir eines unserer Motorräder für mich selbst behalten", so Rossi.

Die Fahrerfrage ist aktuell aber ebenso ungeklärt wie die Frage nach den zukünftig eingesetzten Motorrädern. "Wir sprechen mit Aprilia, Yamaha, Ducati und Suzuki. Bislang ist aber noch nichts entschieden." Rossi stellte aber bereits klar, dass er nach einem möglichen Karriereende im Team eine führende Rolle einnehmen will und nicht nur als prominenter Namensgeber fungieren wird: "Dieses Team istein schöner Weg, diesem Sport erhalten zu bleiben, wenn ich eines Tages nicht mehr selbst fahre."