Marc Marquez sorgt an seinem Comeback-Wochenende in der MotoGP direkt für Aufregung. Im Qualifying am Samstag suchte er den Windschatten der Suzuki-Fahrer. Zunächst war Joan Mir, dann Alex Rins. Dabei war Marquez teilweise extrem langsam unterwegs, bekam dafür aber keine Strafe von den MotoGP-Stewards. Das ärgerte Weltmeister Mir.

"Wir wissen alle, dass Marc gerne diese Spielchen spielt. In der Vergangenheit hat er es mit anderen Fahrern gemacht, heute mit mir", sagte er mit versteinerter Miene in seinem Zoom-Call am Samstagabend. "Er ist deutlich vor mir auf die Strecke gegangen, hat dann Tempo rausgenommen und sich hinter mich gehängt. Er hat mich behindert, aber ich schaue nur auf mich. Er hat mich damit nicht nervös gemacht und ich bin auch so meine Rundenzeit gefahren."

Auf die Frage, ob Marquez dafür eine Bestrafung verdient hätte, reagierte Mir etwas ausweichend. "Ich weiß nicht, ob man ihn dafür bestrafen muss, meiner Meinung nach aber schon. Solche Aktionen sind gefährlich. In der Moto3 oder der Moto2 würden sie ihn dafür bestrafen, in der MotoGP anscheinend nicht", äußerte er sein Unverständnis.

MotoGP-Stürze, Strafen, Rote Flaggen: Chaos-Samstag in Portimao: (09:02 Min.)

Marquez verteidigte sich: "Ich habe heute Hilfe gebraucht und sie mir beim Besten gesucht, dem Weltmeister. Ich verstehe, dass das die anderen Fahrer ankotzen kann, aber mir ist es in der Vergangenheit auch schon oft so gegangen. Das ist die MotoGP!"

Alex Rins, der in Q2 das Ziel von Marquez war, sah die Situation entspannter als Teamkollege Mir: "Marc hat auf mich gewartet und wir sind nebeneinander mit 60 km/h durch die Boxengasse gerollt. Er ist wahnsinnig intelligent und gewieft, was solche Situationen betrifft. Nach und nach sammle ich diesbezüglich aber auch Erfahrung. Wir haben etwas miteinander gespielt. Das Wichtigste ist, dass wir stets den Respekt füreinander gewahrt haben."

Marc Marquez wird das Rennen am Sonntag von Startplatz sechs aus in Angriff nehmen. Alex Rins steht auf dem dritten Rang, Joan Mir holte P9.