Taka Nakagami sorgte am Freitag im MotoGP-Training in Portimao für die spektakulärste Szene des Tages. In den Anfangsminuten der Nachmittags-Session kam er in der Anfahrt zur ersten Kurve bei hoher Geschwindigkeit zu Sturz, demolierte seine Honda und musste danach sogar ins Medical Center.

Am Samstag musste er seinen Blessuren Tribut zollen. Im 3. Training gab er nach nur neun Runden auf und zog sich nach einer Konsultation mit MotoGP-Arzt Dr. Angel Charte von der Box in den Teamtruck zurück. Im 4. Training und dem Qualifying trat Nakagami nicht wieder an. Das LCR-Team ließ daraufhin verlautbaren, dass unklar sei, ob er am Sonntag das Rennen in Angriff nehmen kann.

Am Freitag schilderte Nakagami seinen Unfall im Interview mit der offiziellen Webseite der MotoGP folgendermaßen: "Ich habe einen kleinen Fehler beim Anbremsen gemacht, das Motorrad wurde instabil und ich habe den Halt verloren. Daraus wurde ein übler Crash, der mir sehr viele Schmerzen am ganzen Körper eingebracht hat."

MotoGP-Stürze, Strafen, Rote Flaggen: Chaos-Samstag in Portimao (09:02 Min.)

"Nach dem Crash habe ich mein Schlüsselbein und die Schulter nicht mehr gespürt. Da hatte ich schon Angst, doch nach fünf bis sechs Minuten kam das Gefühl allmählich zurück. An meinem rechten Bein ist die Haut fast komplett weg und ich hatte einen üblen Aufprall auf der rechten Schulter. Jetzt tut mir auch noch das Schlüsselbein weh", sagte der Japaner. Trotz seiner Blessuren schaffte er es im 2. Training allerdings noch in die Top-10. Der flotten Untersuchung im Medical Center sei Dank.

Nakagami beißt sich durch

"Ich habe ihnen gesagt, dass ich unbedingt zurück an die Box muss und weiterfahren will. Sie konnten mir das nicht versichern, aber ich meinte nur: Ich habe zwar Schmerzen, aber im Grunde geht es mir gut", führte Nakagami mit einem Grinsen aus. Zwölf Minuten vor dem Ende der 45-minütigen Einheit konnte er somit tatsächlich auf sein MotoGP-Bike und sich den 10. Platz sichern.

"Es fiel mir zunächst schwer, den Rhythmus zu finden. Daher hatte ich absolut nicht erwartet, in die Top-10 zu kommen", sagte Nakagami. "Ich kann mich glücklich schätzen, den Unfall ohne Verletzung überstanden zu haben. Ich hoffe aber, dass mir mein Körper morgen weniger wehtut."

Diese am Freitag ausgesprochene Hoffnung bewahrheitete sich leider nicht. Allerdings bleibt noch eine Nacht bis zum Renn-Sonntag.