Marc Marquez überraschte am Freitag bei seinem MotoGP-Comeback Fans und Kritiker gleichermaßen. Bereits im 1. Training mischte er um die vordersten Plätze mit und landete nach dem Ende des 2. Trainings auf dem 6. Rang des Tagesklassements.

In einem Videocall am Nachmittag stieg er allerdings auf die Euphoriebremse: "In der ersten Session habe ich mich besser gefühlt, weil ich dort noch frisch war und genug Kraft hatte. In der zweiten Session hatte ich Probleme, meinen Arm aufzuwärmen, weshalb dieser auch schneller müde wurde."

"Der Grundspeed ist zwar da, aber das große Fragezeichen ist, wie sich der Arm im Laufe des Wochenendes verhalten wird. Wenn mir die Kraft ausgeht, muss ich meinen Fahrstil ein wenig umstellen, denn diese Strecke ist körperlich eine große Herausforderung", so Marquez.

Marc Marquez nach MotoGP-Comeback: Schwieriges Rennen erwartet (09:52 Min.)

Zwei Schrecksekunden für Marquez

Die Berg-und-Talfahrt in Portimao lieferte am Freitag einmal mehr spektakuläre Bilder von abhebenden Motorrädern über Kuppen oder Stoppies beim Anbremsen von abschüssigen Kurven. Marquez selbst sorgte in der Bremszone der ersten Kurve und mit einem Slide im letzten Stint für Aufsehen. "Ich hatte einen netten Save, aber das ist nun einmal mein Stil", grinste er nach Ende der Trainings.

Nach neun Monaten abseits seiner Repsol Honda fühlen sich derartige Szenen aber nicht wie gewohnt an: "Wenn die Zeiten auf abgefahrenen Reifen langsamer sind, fühle ich mich aktuell noch wohler. Mit neuen Reifen ist alles noch ein wenig steif. Der Kopf sagt dann zwar, dass ich voll reinhalten muss, aber der Körper folgt dann noch nicht. Das sollte sich aber mit jeder Runde verbessern."

Mehr als sieben Umläufe am Stück waren am Freitag nicht drin. Dass es am Ende zu Platz 6 reichte, überraschte Marquez sogar: "Als ich an die Box kam und P6 gesehen habe, war das eine große Überraschung. Ich hatte eigentlich viele Fehler auf meiner letzten Runde. Daher habe ich mich langsam gefühlt und eigentlich erwartet, nicht in den Top-10-Plätzen zu landen."

Keine Erwartungen für Portimao

Marquez erwartet für die restlichen beiden Tage in Portimao, dass es mit jeder Session körperlich herausfordernder wird. "Ich weiß noch nicht, was an diesem Wochenende das Ziel sein kann. Ich fühle das Limit des Motorrads noch nicht. Morgen wird mein Arm zum Schlüsselfaktor. Im Rennen werde ich definitiv Probleme bekommen. Aber schon in Jerez wird alles besser sein."

In Portimao gefällt sich Marc Marquez zunächst aber noch in der Rolle des Underdogs. Am Samstag stehen zwei weitere Trainings und das Qualifying auf dem Programm.