Valentino Rossi übte vor dem zweiten MotoGP-Rennen in Katar Kritik an der harten Fahrweise einiger Konkurrenten. "Als ich jung war, herrschte eine völlig andere Herangehensweise. Die jungen Fahrer hatten viel mehr Respekt vor den alten. Jetzt ist das nicht mehr so", beklagte sich der 42-jährige Italiener.

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Stein des Anstoßes war ein Manöver von Brad Binder, aufgrund dessen Rossi im ersten Rennen am Sonntag in der Anfangsphase einige Plätze verloren hatte. "Viele Gegner fahren sauber und mit Respekt für den Gegner, aber es gibt auch Leute wie Binder, die hart fahren und sich nicht um den Gegner scheren."

"Wenn du versuchst, gegen ihn die Linie zuzumachen, löst er die Bremse und wenn du dich dann nicht bewegst, schiebt er dich von der Strecke. So ist das heutzutage nun mal", so Rossi. Der Italiener geht in seine 26. Saison in der Motorrad-WM und brachte am Donnerstag zum Ausdruck, dass früher auf der Strecke vieles anders lief.

Zeiten ändern sich

"Als ich jung war, musste man den Alten genug Respekt entgegenbringen. Ich bin mit Sakata oder Ueda gefahren, das waren für mich Helden", so Rossi. "Natürlich hat man sich auch in der Vergangenheit im Rennen berührt, aber man hat immer versucht, das zu vermeiden. Jetzt denken viele Fahrer nur an das eigene Rennen und nicht an die anderen Fahrer."

Neben Binder gelten vor allem auch Johann Zarco und Marc Marquez als knallharte Fahrer, die für Manöver in der Vergangenheit auch oftmals Strafen kassiert haben. Rossi kritisierte bereits in der Vergangenheit mehrfach die zunehmende Härte in der MotoGP.

Legendär ist etwa seine Wutrede gegen Marc Marquez nach dem Argentinien-GP 2018. Damals meinte Rossi unter anderem: "Mit so einem Verhalten zerstört er unseren Sport. Warum müssen wir so rennfahren? Wir sind die MotoGP und die Spitze des Motorradsports. Wenn nun alle anfangen, sich so zu verhalten, wird das hier zum Destruction Derby."