Für Stefan Bradl beginnt nach dem Abschluss der MotoGP-Testfahrten das Warten auf weitere Einsätze. Denn ob der Deutsche beim Saisonstart in zwei Wochen an den Start gehen wird, ist vom weiteren Comeback-Verlauf von Marc Marquez abhängig.

Bei den Testfahrten in Katar übernahm Bradl den Großteil der Entwicklungsarbeit und war an manchen Tagen mit bis zu drei verschiedenen Motorrädern unterwegs. Den ersten Test-Block schloss er vergangene Woche nicht nur mit den meisten Runden aller Fahrer ab, sondern auch als fünftschnellster Pilot im Klassement.

Die zweite Testwoche war allerdings von Rückschlägen geprägt. Nach einem Crash am Mittwoch klagte Bradl über Nackenschmerzen, weswegen er den Tag nach nur 15 Runden abbrechen musste. Am Donnerstag war er wieder mit dabei, ehe er am Schlusstag auf sandiger Strecke und bei starkem Wind nur noch drei Runden drehen konnte. Den zweiten Test-Block schloss Bradl nur noch auf dem 13. Platz ab.

Marc Marquez erhält ärztliche Freigabe, Comeback in Sichtweite: (09:34 Min.)

"Leider ist dieser Test nicht so zu Ende gegangen, wie wir uns es eigentlich erhofft hatten", fing der Honda-Testfahrer sein Fazit an. "Das Wetter und der Sand auf der Strecke haben uns heute einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Bedingungen waren so schlecht, dass wir nichts ausprobieren konnten."

Alle Aufgaben erledigt

"Rückblickend auf die sechs Tage auf dem Motorrad hier, kann man sagen, dass es erfreulich gut begann, aber gegen Ende hatten wir ein paar schwierige Momente - das passiert", so Bradl. "Wichtig ist, dass wir unseren Testplan durchgearbeitet haben und jetzt haben die Ingenieure viele gute Daten zum Studieren. Wir können zufrieden sein, denn das Motorrad funktioniert gut. Ich denke, Honda ist für das erste Rennen in einer guten Position."

Honda hatte von vornherein klar gemacht, dass Bradl in erster Linie neue Teile testen und das Motorrad zudem perfekt für Marquez vorbereiten soll. Zu diesem Zweck arbeitete er auch eng mit dessen Crewchief Santi Hernandez zusammen. Ob der sechsfache MotoGP-Weltmeister bis zum Saisonstart fit wird, ist noch offen.

Am Freitag erhielt er das Okay seiner behandelnden Ärzte, aufgrund des guten Heilungsverlaufs des dreifach operierten Oberarmknochens sein Training intensivieren zu dürfen. Somit steht nun der Muskelaufbau ganz oben auf Marquez' Liste. Sollte er sich bis zum Saisonstark in Katar nicht ausreichend fit fühlen, wird erneut Stefan Bradl einspringen dürfen.