Auf Pol Espargaro kommt in der Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2021 eine echte Mammutaufgabe zu. An nur fünf Testtagen am Losail International Circuit soll er sich auf das wohl am schwierigsten zu fahrenden Motorrad der Königsklasse einstellen - die Honda RC213V.

Auch die vergangenen vier Jahre verbrachte Espargaro bei KTM auf einem sehr aggressiven Motorrad. Besonders viel wird ihm das bei der Umstellung auf Honda aber nicht bringen, befürchtet der Katalane, der keine großen Parallelen zwischen den beiden Maschinen erkennen konnte. "Ich bin drei Monate auf keinem großen Motorrad mehr gesessen, daher ist der Vergleich nicht ganz einfach", schickte er vorweg. "Was ich sagen kann ist, dass die Bikes sehr, sehr unterschiedlich sind. Eigentlich zu unterschiedlich, um sie überhaupt zu vergleichen. Man muss mit beiden Maschinen kämpfen, um schnell zu sein, aber ansonsten haben sie nicht viel gemeinsam."

Desaströs war der erste Testtag für Espargaro, der mit 1,191 Sekunden Rückstand auf dem 17. Rang landete, dennoch nicht. "Grundsätzlich fühle ich mich auf der Honda recht wohl", stellte er fest. "Das Hinterrad habe ich bereits mehr oder weniger unter Kontrolle. Viel wichtiger ist aber die Front. Da kannst du die Zeit holen, wenn du spät bremst und einen guten Kurvenspeed hast."

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Als Vorbild dient Espargaro aktuell Testfahrer Stefan Bradl, der nach der Shakedown-Bestzeit am Freitag auch im offiziellen Test am Samstag mit Rang zwei überzeugen konnte. "Stefan hat viel mehr Vertrauen in das Vorderrad. In den Daten können wir ganz klar sehen, dass ich auf der Bremse oft noch viel Luft nach oben habe", erklärt Espargaro. "Stefan kennt da einfach die Grenzen des Motorrads viel besser als ich. Ich muss mich erst herantasten. Wo das Limit ist, werde ich erst nach meinem ersten Sturz wissen."

Ordentlich Kilometer gefressen hat Espargaro bereits am Samstag. Mit 68 Umläufen war er der zweitfleißigste Pilot hinter Fabio Quartararo (69 Runden).