Wenn die MotoGP-Saison 2021 in wenigen Wochen startet, ist man bei Suzuki in einer angenehmen Position. Sowohl in der Fahrer-Wertung, als auch in der Team-Wertung geht man als amtierender Weltmeister an den Start. Dieses Meisterstück will man 2021 im Idealfall natürlich wiederholen. MotoGP-Projektleiter Shinichi Sahara verriet jetzt aber die noch größeren Pläne des japanischen Herstellers für die bevorstehende Saison.

Bei zwei von drei Titeln soll 2021 nämlich noch nicht Schluss sein, das erklärte Sahara am Dienstag in einem Zoom-Meeting vor der MotoGP-Presse. "Es wird sehr wichtig, dass wir unser Ergebnis aus dem letzten Jahr wiederholen", so Suzukis Projektleiter. "Unser Ziel ist es immer, zu gewinnen. Aber im nächsten Jahr sind unsere Ziele noch klarer gesteckt."

Sahara erklärt: "Wir wollen die ersten beiden Ränge in der Fahrerwertung belegen. Dann wollen wir noch einmal den Team-Titel holen und außerdem noch den Konstrukteurs-Titel gewinnen." Damit hat sich Suzuki sich das ultimative Ziel gesteckt: Alle WM-Titel sowie die bestmögliche Positionierung in der Fahrerwertung. "Das sollten wir versuchen, auch wenn es nicht einfach wird", findet Sahara.

Mit den bereits gewonnenen Titeln aus dem vergangenen Jahr steigt aber auch der Druck auf das japanische Team. Doch darüber wollen Sahara und Co. wenig wie möglich nachdenken. "Natürlich ist es mehr Druck", so der Japaner. "Aber unser Ziel ist es, immer ein Stück stärker als im Vorjahr zu sein. Ich möchte uns nicht als Titelverteidiger bezeichnen, denn wir wollen jedes Jahr Anwärter auf den Titel sein." Die Tatsache, dass man zwei der drei Titel bereits im Vorjahr für sich entscheiden konnte, zählt für Suzuki in diesem Jahr also nur wenig.

Suzuki feierte 2020 mit Joan Mir den ersten WM-Titel seit 20 Jahren, Foto: MotoGP.com
Suzuki feierte 2020 mit Joan Mir den ersten WM-Titel seit 20 Jahren, Foto: MotoGP.com

Suzukis Titelverteidigungen in der MotoGP-Geschichte

Historisch hat die Mission der Titelverteidigung im Suzuki-Lager in den letzten Jahrzeiten jedoch gut funktioniert. Im Jahr 1976, nur zwei Jahre nach dem offiziellen Eintritt Suzukis in die Motorradweltmeisterschaft, krönte sich der legendäre Barry Sheene zum Weltmeister in der Fahrerwertung. Diesen Titel verteidigte der Brite im Folgejahr und krönte sich 1977 erneut zum Champion.

Nur wenige Jahre später gelang den Japanern dieser Back-to-Back-Triumph erneut, allerdings nicht mit demselben Fahrer, sondern mit zwei unterschiedlichen Piloten. In der Saison 1981 krönte sich Marco Lucchinelli auf Suzuki zum Fahrer-Weltmeister, im Jahr darauf gelang es Franco Uncini, ebenfalls mit Material aus Japan.

Geht man nach dieser Statistik, könnte Suzukis Mission Titelverteidigung im Jahr 2021 also gut ausgehen. Zweimal konnten die Japaner ihren Titel verteidigen, mit Kevin Schwantz (1993) und Kenny Roberts Junior (2000) klappte es mit den zwei Triumphen in Folge nicht. Die Zahlen für Titelverteidiger Joan Mir, aber auch für seinen Teamkollegen Alex Rins, sehen also nicht allzu schlecht aus. Und auch die Leistungen aus der letzten Saison lassen nicht daran zweifeln, ob Suzuki 2021 Anwärter auf den MotoGP-Thron sein wird.