Die MotoGP-Saison 2020 war für Valentino Rossi die vielleicht schwierigste seiner Karriere. Im Herbst schied er in Misano, Barcelona und Le Mans drei Mal in Serie selbstverschuldet aus. Vor dem ersten Rennwochenende in Aragon folgte dann die nächste Hiobsbotschaft: Rossi wurde als erster MotoGP-Pilot positiv auf Covid-19 getestet. Er verpasste beide Events im Motorland und musste auch am ersten Freitag in Valencia noch aussetzen. Erst dann erhielt Rossi aufgrund negativer Testergebnisse wieder Zugang zum Fahrerlager.

"Für mich kam die Infektion zu einem wirklich schlechten Zeitpunkt. Ich habe zwei Rennen verpasst und lange gebraucht, bis ich wieder negativ war. Ich war sehr froh, als ich die Krankheit überwunden hatte", erinnert er sich in einem Interview mit dem 'Corriere Della Sera'. "Dieses Virus lässt dich vereinsamen. Niemand darf dich besuchen und du fühlst dich, als wärst du eine Plage. Für die Menschen, die im Kampf gegen diese Pandemie arbeiten müssen, ist das Leben wirklich schlimm."

Rossi spricht sich deshalb klar für die aktuell so heiß diskutierte Impfung gegen das Coronavirus aus: "Ich bin für eine Impfung. Meiner Meinung nach ist es der einzige Weg, um wieder zu einem normalen Leben zurückzukehren. Ich bin bereit."

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Vergangene Woche hatte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta gegenüber 'As' bereits erklärt, dass man eine Impfung des gesamten MotoGP-Paddocks andenke: "Wir sehen uns das an. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten. Aktuell sind die Impfdosen ja noch größtenteils für Risikogruppen reserviert und normalen Menschen nur schwer zugänglich", überlegt Ezpeleta. "Ich hoffe, dass am Ende des Jahres alle geimpft sind, aber das werden wir erst sehen. Wir stehen mit den Behörden in allen Ländern in Kontakt und informieren uns, wie die Lage ist. Vorerst wird unser Covid-Protokoll dasselbe sein wie im Vorjahr."

Rossi fordert auch Verständnis und etwas Nachsehen für die handelnde Politik ein. "Ich verfolge das politische Geschehen jetzt mehr als früher, auch wenn ich immer noch nicht besonders viel davon verstehe. Ich glaube aber, dass es schwierig ist, dieses Chaos zu managen. Alle Länder auf dieser Welt befinden sich in einer Krise und da ist es einfach, die Leute zu kritisieren, die die Probleme zu lösen versuchen. Ich wünsche mir einen ordentlichen Impfplan und Unterstützung für Leute, die sich in Schwierigkeiten befinden - das sind und werden weiterhin viele sind."