MotoGP-Fans müssen 2021 wohl noch mit weiteren Turbulenzen im Rennkalender rechnen. Die Wintertestfahrten in Sepang wurden ja bereits Mitte Februar abgesagt und nach Katar verlegt. Da auch die Grands Prix in Texas und Argentinien nicht wie geplant stattfinden können, schlägt die MotoGP laut aktuellem Plan ihre Zelt für rund ein Monat am Losail International Circuit auf.

Am 6.,7.,10.,11. und 12. März will man dort testen. Von 26. bis 28. März soll wie ursprünglich geplant der Katar-GP über die Bühne gehen, eine Woche später der neu eingeschobene Grand Prix von Doha. Aufgrund der sich rasant ausbreitenden Corona-Mutationen gerät dieser Plan nun aber anscheinend massiv ins Wanken.

Denn im Wüstenstaat hat man die Lage aktuell gut im Griff, die Zahl der Neuansteckungen ist deutlich geringer als etwa in vielen europäischen Ländern. Die Kataris haben deshalb Bedenken, die rund 1.500 Personen des verkleinerten MotoGP-Trosses in ihr Land zu lassen.

Promoter Dorna und Motorradweltverband FIM halten sich offiziell zwar bedeckt, hinter den Kulissen wird aber wohl schon gearbeitet. Das erfuhr die MotoGP-Presse am Montagabend in einem Zoom-Call mit Alex Rins. Angesprochen auf die Corona-Situation meinte der Suzuki-Star da. "Wir wissen aktuell nicht, wo es für uns losgeht. Es sieht so aus, als würden wir in Jerez starten - mal sehen", sagte Rins.

Alex Rins bereitet sich auf einen Auftakt in Europa vor, Foto: MotoGP.com
Alex Rins bereitet sich auf einen Auftakt in Europa vor, Foto: MotoGP.com

Traditionell werden Teams und Fahrer stets über die neuesten Entwicklungen im Bezug auf den Rennkalender informiert, um ihnen genügend Vorlaufzeiten für etwaige Vorbereitungen zu geben. Die Tatsache, dass Rins mit dem Circuito de Jerez bereits einen konkreten Ort erwähnt, deutet auf einen relativ klaren Informationsfluss von Seiten der Verantwortlichen hin. Jerez soll demnach Schauplatz der Wintertests sein, anschließend könnte die Rennsaison mit dem von 16. bis 18. April eingeschobenen Event in Portimao beginnen.

MotoGP-Saisonstart in Portugal: Kann das klappen?

Doch Portugal befindet sich aktuell in einer dramatischen Lage. Das Land weist mit einem Wert von rund 800 pro 100.000 Einwohnern eine der höchsten 7-Tage-Inzidenzen weltweit auf. 43 Prozent aller Fälle seit Beginn der Pandemie wurden dort im Januar verzeichnet, im selben Zeitraum gab es 44 Prozent der Todesfälle. 5.576 Portugiesen starben im Januar an den Folgen einer Covid-Erkrankung.

Aktuell bemüht man sich in Portugal aber noch um Normalität. Alex Rins meldete sich am Montagabend etwa direkt aus der Boxenanlage von Portimao, wo er zusammen mit Kumpel Albert Arenas trainiert. Weitere Fahrer aus dem Paddock der Motorrad-Weltmeisterschaft sollen im Laufe der Woche hinzustoßen.