"Andrea ist bereit, falls der Anruf kommt", sagte Dovizioso-Manager Simone Battistella vergangene Woche. Gemeint war ein Anruf von Honda, um den dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister zu einem Comeback als Ersatz für den nach wie vor verletzten Marc Marquez zu bewegen. Bislang läutete das Handy von Dovizioso aber nicht.

Interesse seinerseits ist jedoch nach wie vor vorhanden, wie er im Gespräch mit 'Sky Italia' verrät. "Ich bin offen dafür, aber nicht um jeden Preis. Für mich sind nur gewisse Projekte interessant. Wenn es eine Möglichkeit gibt, 2021 oder 2022 in die MotoGP zurückzukehren, dann bin ich der Erste, der gerne darüber spricht. Wenn nicht, ist das aber auch kein Problem für mich", so Dovizioso, der sich nach acht gemeinsamen Saisons mit Ducati ja eigentlich für eine MotoGP-Auszeit entschieden hatte und in Italien Motocross-Rennen bestreiten wollte.

Angebote für eine Testfahrerrolle - Dovizioso wurde mit Aprilia oder auch Honda in Verbindung gebracht - lehnte er dankend ab: "Ich habe mich noch nicht bereit gefühlt, einfach nur ein Testfahrer zu sein. Ich will damit nicht sagen, dass es ein unwichtiger Job ist, aber ich sehe mich immer noch als Rennfahrer. Aktuell eben als Motocross-Rennfahrer."

Andrea Dovizioso: Ein Anruf reicht nicht

Somit ist aktuell nur klar, dass Dovizioso seinen ursprünglichen Plan in Form des Motocross-Projekts verwirklichen wird, oder eben doch als Marquez-Ersatz bei Honda andockt. "Es kommt darauf an, was sie mir vorschlagen. Ein Anruf allein reicht nicht", stellt Dovizioso klar. Wie aus seinem Umfeld zu hören ist, soll der 34-Jährige kein Interesse an einem kurzen Gastspiel in der Reservistenrolle haben. Er will wenn dann die gesamte MotoGP-Saison 2021 bestreiten, was sich aufgrund eines möglichen Marquez-Comebacks ab dem Sommer aber natürlich schwierig gestaltet.

MotoGP: Dovizioso statt Marquez bei Honda? So kann es klappen (07:51 Min.)

"Ich muss das Gefühl haben, dass man gemeinsam etwas erreichen will", erklärt Dovizioso. "Das bin ich so gewohnt. Wenn diese Intention und dieses Verlangen auf beiden Seiten vorhanden sind, dann können wir darüber sprechen. Wie gesagt: Ich will nicht einfach nur MotoGP fahren. Das hätte ich ja auch anderswo machen können."

Dovi oder Bradl? Honda läuft die Zeit davon

Wird aus dem Honda-Dovizioso-Deal nichts, dürfte auch 2021 wieder Testfahrer Stefan Bradl zum Zug kommen. Allzu lange sollten sich HRC-Teamchef Alberto Puig und die weitere Führungsebene mit einer Entscheidung aber nicht mehr Zeit lassen. Denn in gut einem Monat beginnen die Wintertests, die aufgrund der Sepang-Absage in diesem Jahr ausschließlich am Losail International Circuit stattfinden ( 6. und 7. sowie 10. bis 12. März). Will man Dovizioso für Renneinsätze gewinnen, sollte man ihm zuvor zumindest die Chance geben, sich mit der RC213V wieder vertraut zu machen.