Zwei Pole Positions und sechs dritte Ränge als bestes Rennergebnis hat Pol Espargaro nach bislang sieben Saisons in der MotoGP vorzuweisen. Keine schlechte, aber auch keine überragende Bilanz. Die Entwicklung, die Espargaro in den vergangenen vier Jahren zusammen mit KTM durchgemacht hat, sorgte aber im gesamten Paddock für Anerkennung.

So konnte sich der Katalane zur Saison 2020 seinen großen Wunsch erfüllen: Er wird für Repsol Honda an den Start gehen. "Diese Farben bedeuten für mich Ruhm", schwärmt Espargaro. "Sie zu tragen, ist es etwas ganz Besonderes. Für mich wird ein Traum wahr. Repsol Honda ist das beste Team der Welt."

Tatsächlich ist das HRC-Werksteam der erfolgreichste Rennstall der MotoGP-Ära. Eine Auszeichnung, die natürlich auch eine große Erwartungshaltung mit sich bringt. Vor allem nach der enttäuschenden Saison 2020, in der man erstmals ohne Sieg blieb, ist der Druck bei Honda gewaltig. Espargaro stellt sich der Herausforderung allerdings voll und fordert von sich selbst den ganz großen Triumph.

"Mein Ziel für dieses Jahr kann nur sein, auf dem Podium zu laden oder Rennen zu gewinnen, vielleicht sogar den Weltmeistertitel", stellt er klar. "Das erste Jahr wird sicher nicht einfach, aber ich bin nicht in dieses Team gekommen, um in den Top-Sechs zu laden. Ich bin hierhergekommen, um das ultimative Ziel meiner Karriere zu erreichen und das ist, eines Tages MotoGP-Weltmeister zu sein. Das kann ich mit Repsol Honda erreichen."

MotoGP - Pol Espargaros erstes Interview als Repsol-Honda-Pilot: (03:29 Min.)

Espargaros Formkurve zeigt jedenfalls steil nach oben. 2020 war das mit Abstand beste Jahr seiner MotoGP-Karriere. Er belegte Gesamtrang fünf, nur vier Punkte fehlten auf den drittplatzierten Alex Rins. "Ich hatte ein gutes Jahr, aber es kann noch besser werden", glaubt der mittlerweile 29-Jährige. "Ich muss meine Ergebnisse weiter verbessern."

Genau das soll ihm die Honda RC213V ermöglichen. Das Bike erarbeitete sich in den vergangenen Jahren einen Ruf als die vielleicht schnellste, aber auch zickigste Maschine der Königsklasse. Espargaro konnte die Honda aufgrund der gestrichenen November-Testfahrten im Vorjahr noch nicht fahren. Da auch der Sepang-Test abgesagt werden musste, wird Espargaro frühestens am 6. März mit seinem neuen Arbeitsgerät auf die Strecke gehen.

Honda RC213V genau nach Espargaros Geschmack

Probesitzen durfte er allerdings schon. Honda brachte dem Moto2-Champion von 2013 eines seiner Motorräder in die Wahlheimat Andorra, wo sich Espargaro mit dem Bike vertraut machte. "Es ist ein relativ kompaktes Motorrad", analysiert er. "Solche Maschinen kann man eher so bewegen, wie man es will, gleichzeitig bewegen sie sich aber auch mehr. Das ist genau die Art von Motorrad, die ich gerne fahre. Als Pilot hat man hier großen Einfluss auf das Bike und sagt ihm, was es zu tun hat. Natürlich muss man es manchmal auch dazu zwingen, Dinge zu machen, die es eigentlich nicht will, aber das ist mein Stil. Ich bremse gerne spät und habe in der Vergangenheit gesehen, dass das allen Fahrern mit diesem Motorrad sehr gut gelungen ist. Das sollte auch mir zugutekommen."