Kurz nachdem die Gerüchte um einen möglichen Wechsel von Suzuki-Teamboss Davide Brivio in die Formel 1 aufkamen, hat der japanische MotoGP-Hersteller diese nun bestätigt. Brivio wird für die Saison 2021 nicht mehr Teil des Suzuki-Teams sein.

Das bestätigte das Team aus Hamamatsu am Donnerstagmorgen in einer Presseaussendung. "Nach acht Jahren an der Spitze des Team Suzuki Ecstar in der Rolle des Teammanagers, haben Davide Brivio und Suzuki nun das Ende ihrer Zusammenarbeit bekanntgegeben", heißt es.

Grund für die Entscheidung, der Zweirad-Königsklasse nach fast 20 Jahren den Rücken zuzukehren, ist ein Angebot aus der Formel 1, um dort als Geschäftsführer des Alpine F1 Teams einzusteigen. Die neue Anstellung Brivios wird in der Pressemitteilung von Suzuki zwar nicht im Detail erwähnt, allerdings sind diesbezüglich bereits Gerüchte im Umlauf.

"Eine neue professionelle Herausforderung und Möglichkeit hat sich mir plötzlich aufgetan und am Ende habe ich mich dafür entschieden, sie anzunehmen", wird Brivio in Suzukis Pressemitteilung in Bezug auf seinen Weggang zitiert. "Es war keine einfache Entscheidung. Am schwierigsten wird es, diese Gruppe von tollen Leuten zu verlassen, mit denen ich dieses Projekt gestartet habe, als Suzuki wieder in die Weltmeisterschaft eingestiegen ist."

Davide Brivio konnte 2020 erst den WM-Titel mit Joan Mir feiern, Foto: MotoGP.com
Davide Brivio konnte 2020 erst den WM-Titel mit Joan Mir feiern, Foto: MotoGP.com

Brivio ist nach einigen Jahren bei Yamaha und als persönlicher Angestellter von Valentino Rossi im Jahr 2013 als Teammanager ins Suzuki-Lager gewechselt und half dort beim Wiedereinstieg des japanischen Herstellers in der Königsklasse. Zuletzt konnte man mit dem WM-Titel von Joan Mir dort jüngst einen großen Erfolg verbuchen.

"Es wird mir schwer fallen, all den großartigen Leuten, die über die Jahre zum Team gestoßen sind, auf Wiedersehen zu sagen. Von diesem Gesichtspunkt her bin ich traurig, aber gleichzeitig starte ich auch mit viel Motivation in meine neue Herausforderung. Das war auch der Schlüssel zu der Entscheidung, ob ich meinen Vertrag mit Suzuki verlängere oder eine komplett neue Erfahrung starte."

Für Brivio geht es nun also in Richtung Formel 1, auch wenn die offizielle Bestätigung des Alpine-Teams noch aussteht. In Hamamatsu muss sich derweil nach einem Ersatz für das MotoGP-Urgestein umgesehen werden, bevor die Saison Ende März in Katar beginnen soll. Einfach wird die Lücke nicht zu schließen sein, mit Brivio verliert nicht nur Suzuki, sondern die gesamte MotoGP einen immens beliebten und erfahrenen Teamchef.