In der abgelaufenen Saison hatte die MotoGP erstmals einen Kalender mit 20 Rennen geplant. Durch die Corona-Pandemie kam es nicht zu, 2021 soll das Rekordprogramm aber über die Bühne gehen. Mehr und mehr Rennen bedeuten aber natürlich größere Belastungen für Fahrer, Teams und alle weiteren im Paddock arbeitenden Personen. Und auch mehr Zeit, die man getrennt von Familie oder Freunden verbringt.

Die MotoGP ist mit ihrem Expansionskurs in der Motorsportwelt bekanntlich absolut nicht alleine. Die Formel 1 will 2021 gleich 23 Rennen austragen und in den Folgejahren noch weiter wachsen. Deshalb macht man sich auch dort Gedanken über eine Umstrukturierung. Einen ersten Vorgeschmack auf die mögliche Zukunft gab es in diesem Jahr bereits in Imola. Das Rennwochenende in Italien wurde nur eine Woche nach dem Portugal-GP ausgetragen, weshalb man es auf zwei Tage verkürzte, um so den logistischen Wettlauf gegen die Zeit etwas zu entschärfen.

Ein Konzept, das auch für die MotoGP interessant sein könnte. Diesbezügliche Überlegungen gibt es seit längerer Zeit. "Für mich wäre es kein Problem. Dann können wir mehr Zeit zuhause verbringen", meint etwa Weltmeister Joan Mir. Auch Fabio Quartararo zeigt sich angetan von der Idee: "Grundsätzlich bin ich lieber auf dem Motorrad als auf dem Laufband. Außerdem haben wir mit unserem Bike eine Basis, die wir im Laufe des Wochenendes normalerweise nicht wesentlich verändern. Somit könnte das für uns ein Vorteil sein. Außerdem wäre es spannend, mal einen anderen Ablauf zu haben."

Mit Andrea Dovizioso hat einer der großen Verfechter einen Zwei-Tage-Rennwochenendes seine MotoGP-Karriere zumindest für ein Jahr auf Eis gelegt. "Meiner Meinung nach wäre diese Änderung. Ich habe bei den Diskussionen in der Safety-Commission immer wieder darauf gedrängt", sagte er im Rahmen des Europa-GP in Valencia. Die Safety-Commission ist von einem ursprünglichen Sicherheitsgremium ja längst zu einem Forum geworden, in dem die Piloten sämtliche Anliegen an Promoter Dorna und Motorradweltverband FIM herantragen.

Doch das Fahrerfeld der MotoGP ist bei weitem nicht geschlossen für eine Veränderung. "Uns würde dann weniger Zeit bleiben, um das Motorrad abzustimmen und die Strecke richtig kennenzulernen. Das würde die Meisterschaft vielleicht interessanter machen, aber grundsätzlich mag ich den aktuellen Ablauf. Da kann man am Freitag in Ruhe arbeiten, bevor es dann am Samstag und Sonntag zur Sache geht", überlegt etwa Maverick Vinales.

Kritische Worte kommen auch von Franco Morbidelli: "Ich würde das nicht gut finden. Wir alle haben uns im Laufe der Karriere an dieses Programm mit drei Tagen gewöhnt und ich mag das. Ich denke, dass eine Umstellung für die Formel 1 einfacher ist. Wir brauchen aber mehr Zeit, um die Motorräder abzustimmen und uns an die Strecke zu gewöhnen. Alle Fahrer verbessern sich im Laufe des Wochenendes. Wenn wir nur zwei Tage haben, könnte es vielleicht gefährlich werden."

Der vorläufige Rennkalender der MotoGP für 2021

DatumGrand PrixStrecke
28.03. KatarLosail
11.04. ArgentinienTermas de Rio Hondo
18.04. AmerikaAustin
02.05. SpanienJerez
16.05. FrankreichLe Mans
30.05. ItalienMugello
06.06. KatalonienBarcelona
20.06. DeutschlandSachsenring
27.06. Dutch TTAssen
11.07. FinnlandKymiRing
offen offenoffen
15.08. ÖsterreichSpielberg
29.08. GroßbritannienSilverstone
12.09. AragonMotorland Aragon
19.09. San MarinoMisano
03.10. JapanMotegi
10.10. ThailandBuriram
24.10. AustralienPhillip Island
31.10. MalaysiaSepang
14.11. ValenciaValencia