Miguel Oliveira beendete die MotoGP-Saison mit einem emotionalen Heimsieg in Portimao. Aus Pole Position setzte sich der portugiesische KTM-Pilot in souveräner Manier vom Rest des Feldes ab und brachte einen Vorsprung von mehr als drei Sekunden auf seine Verfolger ins Ziel.

"Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen", sagte Oliveira nach dem Rennen. "Man träumt immer davon, aber nun ist es mir wirklich gelungen. Der Sieg in Österreich war sehr schön und ich hatte beim Überholmanöver in der letzten Kurve damals viel Adrenalin in mir. Heute ging es aber eher darum, ruhig zu bleiben und die Emotionen über die volle Distanz zu kontrollieren."

Das gelang Oliveira problemlos, sodass sein Sieg nie in Frage stand. Die Freude war auch beim Tech3-Team von Herve Poncharal groß, denen der Portugiese den zweiten Erfolg der laufenden Saison als Abschiedsgeschenk hinterließ. Denn 2021 rückt Oliveira in das Werksteam von KTM auf.

Oliveira bereit für Espargaro-Nachfolge

Die MotoGP-Gesamtwertung beendete der Portimao-Sieger auf dem 9. Rang - nur zwei Punkte hinter Fabio Quartararo, der die WM lange angeführt hatte. "Abseits meiner drei Nullnummern hatte ich das Gefühl, dass es eine gute Saison war", lautete Oliveiras Fazit. "Es gab zwar ein paar Rennen, in denen ich am Ende noch ein bis zwei Positionen weiter vorne landen hätte können, aber ich bin zufrieden, weil ich viel Erfahrung gesammelt habe."

Vor allem im Saisonfinish legte Oliveria die nötige Konstanz an den Tag: In den letzten sechs Saisonrennen landete er fünfmal in den Top-6. Das gelang ansonsten nur noch Pol Espargaro. Dem folgt er bei KTM nun nach und mit zwei Saisonsiegen im Rücken könnte der Portugiese sich dort zur Nummer eins aufschwingen.

Kommende Nr. 1 bei KTM?

Der Ausblick von KTM für die kommende Saison ist vielversprechend, wie auch Oliveira weiß: "Im Werksteam arbeitet man mit mehr Leuten auf das gleiche Ziel hin. Man hat mehr Möglichkeiten, sich bei der Entwicklung einzubringen. KTM will gewinnen, aber wir brauchen noch einen Schritt nach vorne, um tatsächlich um den Titel kämpfen zu können."

Mit drei Saisonsiegen und fünf weiteren Podestplätzen konnte KTM 2020 seine Punkte in der Konstrukteurs-Wertung im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppeln. Man rückte damit nicht nur auf Platz vier unter den sechs Werken auf, sondern schrammte auch nur um vier Punkte am zweiten Platz bzw. 21 Zählern am Sieg vorbei. Miguel Oliveira hatte dabei einen großen Anteil.