Die MotoGP-Saison 2020 war für Stefan Bradl ein echter Kraftakt. Zusätzlich zur Testarbeit musste - beziehungsweise durfte - er zwölf der 14 Grands Prix als Ersatz für den verletzten Marc Marquez bestreiten. Ein echtes Monsterprogramm, das Bradl mit Bravour meisterte. Dafür wird er nun von Honda belohnt.

Denn der Bayer wird auch im nächsten Jahr Testfahrer bei Honda sein, wie Teammanager Alberto Puig am Donnerstagabend in Portimao im Rahmen einer Pressekonferenz mit Vertretern aller sechs Hersteller bekanntgab: "Stefan hat in diesem Jahr eine fantastische Entwicklung gezeigt und wir sind sehr zufrieden mit ihm. Deshalb wird er auch 2021 unser Testfahrer bleiben."

Puig strich die besonderen Herausforderungen, mit denen sich Bradl in diesem Jahr konfrontiert sah, hervor: "Zu Jahresbeginn war er zuhause und dachte, dass er 2020 ganz normal Testfahrer ist. Dann kam die Coronakrise und dann hat sich auch noch Marc verletzt. Stefan musste sich daraufhin komplett umstellen, vor allem mental. Das hat er aber toll hinbekommen und ist schnell wieder auf Touren gekommen."

Stefan Bradl: Test- und Einsatzfahrer

Die vergangenen Tage verdeutlichten, wie hart Bradl 2020 arbeiten musste. Nach dem zweiten Rennwochenende in Valencia ging es für ihn direkt nach Jerez, wo er zusammen mit WSBK-Piloten am Dienstag und Mittwoch Updates für das kommende Jahr testete. Am Freitag wird er bereits wieder in Portimao Gas geben. "Wir haben mit vielen Tests und den Rennen sehr viel von ihm verlangt", weiß Puig. "Er hat Großes geleistet und wir wissen das sehr zu schätzen. Auch die Daten, die wir von ihm bekommen, sind sehr interessant für uns. Deshalb wird Stefan auch im nächsten Jahr unser Testfahrer sein."

Im Renntrimm kam Bradl vor allem in der zweiten Saisonhälfte auf Touren. In den jüngsten fünf Rennen punktete der 30-Jährige vier Mal und sammelte dabei insgesamt 18 Zähler, mehr als LCR-Stammfahrer Cal Crutchlow.