Andrea Dovizioso soll die Testfahrer-Rolle bei Yamaha für die kommende Saison ausgeschlagen haben. Sein Manager Simone Battistella soll den japanischen Hersteller bereits am Samstag in Valencia über diese Entscheidung informiert haben, wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet.

Demnach soll der 34-Jährige nach fast 20 Jahren in der Motorrad-WM einen Ruhestand dem Engagement als Testfahrer vorziehen, heißt es in dem Bericht. Dovizioso hatte im August einseitig die Vertragsverhandlungen mit Ducati abgebrochen. Zuletzt kam er als Testfahrer bei Yamaha ins Gespräch, nachdem sich die Japaner von Jorge Lorenzo trennen wollen.

Dovizioso in den Ruhestand

Dovizioso war bereits 2012 im Tech3-Team für Yamaha unterwegs, holte damals sechs Podestplätze und einen 4. Rang in der Gesamtwertung. Seither war er bei Ducati unter Vertrag, für die er in der MotoGP-Klasse 14 Siege holte und sich dreimal zum Vizeweltmeister hinter Marc Marquez krönte.

2020 zeigte die Formkurve von Ducati und Dovizioso aber nach unten, zudem kam es hinter den Kulissen zum Zerwürfnis mit Gigi Dall'Igna, das letztlich auch zur Trennung führte. Dovizioso hatte seither stets beteuert, keinen Plan B zu haben. Somit wird sich der Italiener in zwei Wochen wohl von der MotoGP-Bühne verabschieden.

Crutchlow nun auf der Wunschliste

Bei Yamaha soll nun ein anderer Veteran auf Pole Position für den Testfahrer-Job stehen: Cal Crutchlow. Der 35-jährige Brite muss bei Honda mit Saisonende den Hut nehmen und wäre frei verfügbar. Crutchlow brachte sich zwar im Sommer immer wieder selbst als Einsatzfahrer bei Aprilia ins Gespräch, doch dort herrscht personell immer noch völlige Unklarheit.

So zauberte Aprilia vor dem Rennen in Valencia Lorenzo Savadori als neuen Ersatzfahrer für den dopinggesperrten Andrea Iannone aus dem Hut, ersetzte damit Testfahrer Bradley Smith und übergab Savadori zudem Smiths Testfahrer-Job für 2021. Zudem verhandelt man mit Jorge Lorenzo über eine Zusammenarbeit in der kommenden Saison.

Personal-Unklarheit bei Aprilia

Immer noch ungeklärt ist hingegen, ob Andrea Iannone ab 2021 wieder in der MotoGP fahren darf. Wird seine Dopingsperre vom Obersten Sportgerichtshof verkürzt oder gar aufgehoben, dürfte er bei Aprilia als Stammfahrer neben Aleix Espargaro zurückkommen. Wenn nicht, so könnten Savadori oder gar Lorenzo aufrücken.

Crutchlow dürfte seine Felle dort jedenfalls davonschwimmen sehen, weshalb Yamaha eine willkommene Alternative wäre. Der verletzungsanfällige Brite sprach vor zwei Jahren zwar bereits von Karriereende, betonte zuletzt aber immer wieder, dass er noch ein paar Jahre Rennsport betreiben möchte. Bei Yamaha hätte er die Möglichkeit, neben seiner Test-Tätigkeit auch den einen oder anderen Wildcard-Einsatz zu bestreiten, insofern das Corona-Reglement für 2021 solche erlaubt.