Yamaha äußert sich einen Tag nach den heftigen Sanktionen, die ihnen der Motorradweltverband FIM aufgrund des Motor-Dramas beim Saisonbeginn in Jerez aufgedrückt hat, zur aktuellen Lage. Der japanischer Hersteller startet einen Erklärungsversuch, stellt aber auch klar, dass man nicht gegen die Bestrafung vorgehen wird.

"Yamaha erkennt die Entscheidung der FIM bezüglich der inkorrekt befolgten Protokolle an, respektiert und akzeptiert sie und wird nicht gegen die Sanktionen der FIM angehen", heißt es in der Pressemitteilung im Wortlaut.

Der Motorradweltverband hatte am Donnerstag vor dem ersten Valencia-Rennen der MotoGP eine Strafe von 50 Punkten Abzug in der Konstrukteurs-Wertung über Yamaha verhängt. Dem Werksteam wurden außerdem 20 Punkte in der Team-Wertung abgezogen, dem Kundenteam Petronas sogar 37 Punkte. Diese Strafe nimmt der Hersteller an.

MotoGP-Talk: Verwirrspiel um Strafe für Yamaha: (28:48 Min.)

Yamaha liefert Erklärung für Regelverstoß

Erstmals gibt es auch eine Erklärung, weshalb Yamaha von den Verantwortlichen überhaupt bestraft wird. Eine genaue Erläuterung der Umstände blieben die Regelhüter bisher nämlich schuldig. Offenbar hatte der japanischer Hersteller Ventile nach gleicher Bauart von zwei unterschiedlichen Herstellern produzieren lassen und diese dann in den Motoren von Werks- und Kundenmaschinen verbaut.

Durch ein "internes Versehen" und ein "falsches Verstehen der aktuellen Regularien" wurde es jedoch versäumt, die Teamvereinigung MSMA darüber zu informieren. Diese muss einem solchen Vorgehen nämlich erst einmal zustimmen, bevor in einem solchen Fall Teile unterschiedlicher Hersteller an einem Motorrad verbaut werden dürfen.

Zum Einsatz kamen die besagten Motoren bei Fabio Quartararo und Valentino Rossi nur beim Auftakt in Jerez, Maverick Vinales und Franco Morbidelli fuhren danach nur noch in einzelnen Sessions am Freitag und Samstag des zweiten Spielberg-Rennens damit.

Fahrerwertung 2020 nicht in Gefahr

Yamaha macht in der Presseaussendung deutlich, dass dieses Versäumnis ohne böswillige Absichten passiert ist. Genau deshalb nimmt man die verhängte Strafe auch an und geht nicht dagegen vor. Damit verliert der japanische Hersteller sowohl in der Konstrukteurs- als auch in der Team-Wertung wichtige Punkte: Im Werksteam gehen 20 Zähler für Vinales' zweiten Platz in Jerez flöten, während das Petronas-Team die 25 Punkte für Quartararos ersten Sieg und nochmal elf Zähler von Morbidelli verliert. Dem Italiener wird außerdem noch ein Punkt für den 15. Rang in Spielberg II abgezogen, da er das Qualifying mit einem der betroffenen Motoren absolviert hatte.

Die Fahrer-Wertung wäre zu diesem Zeitpunkt nur in Gefahr, wenn die Konkurrenz gegen die Strafe der FIM Einspruch einlegen und ebenfalls eine Strafe für Vinales, Quartararo und Morbidelli fordern würde. Dies soll allerdings nicht der Fall sein, wie aus dem MotoGP-Paddock in Valencia berichtet wird.