Das Verletzungspech klebt Cal Crutchlow weiterhin an den Fersen. Nach seinem Kahnbeinbruch in Jerez, einer missglückten Armpump-OP nach den Österreich-Rennen und einer Knöchelverletzung beim Verlassen des Corona-Test-Containers in Barcelona macht der Körper des 35-Jährigen nun schon wieder Probleme.

Nach dem Teruel-GP in Aragon, den Crutchlow auf dem elften Rang beendet, erklärte er bereits, dass er während dem Rennen einen Stich in der rechten Schulter spürte. Eine Untersuchung ergab, dass es sich dabei um einen Bänderriss handelte. Inwiefern dieser den LCR-Honda-Piloten am Wochenende in Valencia behindern wird, ist noch nicht klar. "Das wird sich erst zeigen, wenn ich fahre", so Crutchlow am Donnerstag.

Die zwei Wochen seit der Abreise aus Aragon waren für den Briten ein gesundheitliches Auf und Ab, wie er selbst verrät: "Die vergangene Woche war gar nicht schlecht. Die letzten beiden Tage war es bei mir zuhause (Crutchlow lebt auf der Isle of Man, Anm.) aber sehr kalt und da wurden die Schmerzen wieder stärker." Er nimmt die Situation aber wie gewohnt mit Humor: "Meine übliche Woche besteht daraus, dass ich meine Mädels besuche, Fahrrad fahre und im Krankenhaus bin. Wieso sollte ich das jetzt ändern?"

Durch seine zahlreichen Verletzungen wurde die MotoGP-Saison 2020 für Crutchlow zu einer sehr schwierigen. Nach elf Rennen hält er bei nur 26 Punkten und liegt auf dem enttäuschenden 19. Rang der Gesamtwertung. Mit Saisonende muss er nach sechs gemeinsamen Jahren mit LCR Honda seinen Platz für Alex Marquez räumen.

Crutchlow gewann für LCR Honda drei MotoGP-Rennen, Foto: LCR Honda
Crutchlow gewann für LCR Honda drei MotoGP-Rennen, Foto: LCR Honda

Trotz seines fortgeschrittenen Alters und seiner Krankengeschichte will Crutchlow aber auch 2021 in der MotoGP an den Start gehen. Seine letzte Chance dafür ist wohl Aprilia. Aleix Espargaro ist beim italienischen Hersteller bestätigt. Den zweiten Platz würde man gerne an Andrea Iannone vergeben, doch der Italiener ist aktuell doping-gesperrt. Ein finales Urteil diesbezüglich soll es Mitte November geben. Daher gibt sich Crutchlow noch wortkarg: "Es hat keinen Sinn, darüber zu reden, so lange wird nicht wissen, was mit unserem Maniac (der Spitzname Iannones, Anm.) passiert."