Seit dem 25. Juli, Qualifying-Samstag zum zweiten MotoGP-Event 2020 in Jerez, ist Marc Marquez auf keinem Motorrad mehr gesessen. Er war damals ja nur sechs Tage nach dem Bruch seines rechten Oberarms und vier Tage nach der dementsprechenden Operation wieder gefahren, musste schließlich aber bereits im Qualifying aufgeben. Zu groß war die Belastung nach der großen Verletzung. Gut eine Woche später musste Marquez dann erneut operiert werden, weil sich die Platte im Oberarm gelockert hatte - beim Öffnen einer schweren Tür, beteuert sein Team bis heute.

Seither kämpft Marquez zuhause um ein Comeback. Dass dies nicht bald kommen würde, war noch Ende August klar, als Honda eine weitere Pause von zwei bis drei Monaten verkündete. Das aktuell stattfindende Aragon-Doppel war somit ein erster realistischer Termin, die beiden Rennen im Motorland wird aber noch Testfahrer Stefan Bradl bestreiten.

Dann bleiben noch drei Rennen in der MotoGP-Saison 2020. Zwei Mal wird in Valencia gefahren, ehe das Finale in Portimao über die Bühne geht. Werden wir Marc Marquez zumindest in einem dieser Grands Prix sehen? Darauf gibt es bislang keine Antwort. Ein Video, dass der noch amtierende Weltmeister am vergangenen Wochenende postete, macht allerdings keine große Hoffnung. Dort ist er zu sehen, wie er von zuhause aus Bruder Alex anfeuert. Marc fiebert mit, gestikuliert wild herum, bewegt seinen verletzten rechten Arm dabei aber praktisch gar nicht. Es scheint ihm noch an Stärke und Beweglichkeit zu fehlen.

Eine fundierte Diagnose können aber freilich nur die behandelnden Ärzte stellen, der Rest bleibt Spekulation. Dort lässt sich wohl auch ein Bericht aus der spanischen Presse einordnen, in dem am Mittwoch von einer dritten Operation für Marquez geschrieben wurde. Der postete kurz darauf selbst ein Bild von sich beim Hanteltraining, wenig später reagierte auch sein Team. "Das Repsol Honda Team möchte klarstellen, dass Marc Marquez' Genesung wie geplant verläuft. Es ist zwar eine lange und intensive Genesung, aber Marc und sein Team haben keinen Grund zur Sorge", schrieb ein Sprecher des Teams in einer Whats-App-Nachricht an permanent akkreditierte Journalisten.

Einen weiteren Eingriff wird es für Marc Marquez also wohl nicht geben, sein Comeback im Jahr 2020 bleibt aber weiterhin fraglich. Das MotoGP-Jahr 2021 soll übrigens wie üblich mit den Wintertests Anfang Februar in Sepang beginnen, das erste Rennwochenende gut ein Monat später in Katar über die Bühne gehen.