Ein weiterer verrückter Rennsonntag in der MotoGP-Saison 2020: Alex Rins gewinnt den Grand Prix von Aragon vor einem groß aufzeigenden Alex Marquez und Joan Mir. Maverick Vinales wird Vierter. Andrea Dovizioso holt Rang sieben, Fabio Quartararo bleibt nach einem desaströsen Rennen ohne Punkte.

Mir übernimmt so die WM-Führung, sechs Punkte vor Quartararo, zwölf vor Vinales und 15 vor Dovizioso.

Die Schlüsselszene im MotoGP-Rennen von Aragon

In der vorletzten Runde geht Marquez in Kurve eins etwas weit und verliert weitere Zehntel auf Rins, nachdem der Repsol-Honda-Rookie bereits in der vorherigen Kurve einen heftigen Rutscher abfangen musste. Marquez kann sich zwar noch einmal an Rins heranfahren, für eine finale Attack reicht es aber nicht mehr.

MotoGP Aragon 2020: Der Rennfilm

Die Startaufstellung: 1. Quartararo, 2. Vinales, 3. Crutchlow, 4. Morbidelli, 5. Miller, 6. Mir, 7. Nakagami, 8. Petrucci, 9. A. Espargaro, 10. Rins, 11. A. Marquez, 12. P. Espargaro, 13. Dovizioso, 14. Binder, 15. Lecuona, 16. Zarco, 17. Bagnaia, 18. Oliveira, 19. Smith, 20. Rabat, 21. Bradl

Start: Morbidelli schießt von Startplatz zwei aus in Führung, geht in Kurve eins aber weit und fällt wieder auf P3 zurück. Vinales übernimmt die Führung vor Quartararo und dem Italiener. Dahinter reihen sich Miller, Rins und Mir ein. Crutchlow verschläft den Start komplett und fällt weit zurück.

1. Runde: Rins geht an Miller vorbei und ist bereits Vierter. Wenig später muss Miller auch Mir vorbeilassen, gegen den kann er aber später in der Runde kontern.

Morbidelli greift in Kurve zwölf Quartararo an, muss aber erneut weit gehen und seinen Teamkollegen wieder durchlassen.

Vinales erwischt eine perfekte Startrunde und fährt mit über sieben Zehntelsekunden Vorsprung über die Start-Ziel-Gerade. Dovizioso ist von Startplatz zwölf aus bereits Achter.

2. Runde: Dovizioso muss Platz acht an Alex Marquez abgeben.

3. Runde: Rins ist an Morbidelli vorbei auf P3. Mir kann nach einigen gescheiterten Attacken Miller hinter sich lassen und sich von Platz fünf aus nach vorne orientieren.

Francesco Bagnaia stürzt in Kurve fünf aus dem Rennen.

5. Runde: Quartararo geht in der letzten Kurve weit. Rins nutzt diesen Fehler und schnappt sich Platz zwei.

6. Runde: Alex Marquez ist auf dem Vormarsch. Er hat Miller kassiert und ist von Startplatz elf aus bereits Sechster.

7. Runde: Rins macht nun mächtig Druck auf den führenden Vinales. Innerhalb kürzester Zeit hat er die Lücke geschlossen und klebt nun am Hinterrad der Yamaha.

Morbidelli greift Quartararo vor der Gegengerade an, die beiden Teamkollegen liefern sich dann ein Topspeed-Duell und gehen in der letzten Kurve weit. Mir bedankt sich und kassiert beide Petronas-Yamaha-Teamkollegen für Rang drei. Morbidelli liegt auf P4, Quartararo ist Fünfter.

8. Runde: Rins schnappt sich in der letzten Kurve Vinales und übernimmt die Führung. An derselben Stelle geht Alex Marquez an Quartararo vorbei, der in der letzten Kurve erneut weit ist. Der Repsol-Honda-Rookie fährt ein hervorragendes Rennen.

9. Runde: Alex Marquez geht auch an Morbidelli vorbei und ist Vierter. Nur zwei Sekunden fehlen ihm auf Spitzenreiter Rins.

11. Runde: Quartararo wird durchgereicht. Auch Nakagami ist an ihm vorbei, Quartararo liegt nur noch auf P7.

12. Runde: Quartararo verliert zwei weitere Plätze. Zunächst an Miller und dann - viel wichtiger - an WM-Rivale Dovizioso. Miller nun auf sieben vor Dovizioso und Quartararo.

13. Runde: Mir drückt sich in Kurve 15 an Vinales vorbei. Der kann auf der folgenden Gegengerade kontern, doch in der Zielkurve geht Vinales weit und Mir sichert sich P2 - Doppelführung für Suzuki!

14. Runde: Vinales verliert eine weitere Position. In Kurve eins bremst ihn Alex Marquez aus, der somit Dritter ist!

Quartararo bricht nun völlig ein. Er ist nur noch 15.

15. Runde: Dovizioso macht Boden gut. Er überholt Miller und ist Siebter. Quartararo ist mittlerweile aus den Punkten gerutscht.

Vinales kann die Pace von Rins, Mir und Marquez nicht mitgehen. Dieses Trio wird sich den Sieg untereinander ausmachen.

17. Runde: Rins hält den Abstand von Mir konstant bei rund vier Zehntelsekunden. Der hat seinerseits Marquez am Hinterrad kleben.

18. Runde: Mir geht in der letzten Kurve etwas weit und Marquez schiebt sich auf der Innenbahn vorbei. Platz zwei für den Rookie, gut eine halbe Sekunde fehlt ihm auf Rins.

20. Runde: Marquez hat die Lücke geschlossen. Er scheint mit dem Medium-Vorderreifen einen Vorteil gegenüber Rins' Soft zu haben. Wann kommt der Angriff?

21. Runde: Marquez versucht in der Zielkurve auch an Rins innen vorbeizugehen. Er hat dabei einen heftigen Rutscher und wird fast aus dem Sattel seiner Repsol Honda katapultiert.

22. Runde: In Turn 1 geht Marquez weit, sein zweiter Fehler innerhalb von zwei Kurven. Er hat aber immer noch die Chance auf den Sieg.

Ziel: Marquez kann Rins in der letzten Runden nicht mehr angreifen. Der Suzuki-Pilot gewinnt mit 0,263 Sekunden Vorsprung. Mir komplettiert das Podium. Dahinter landen Vinales, Nakagami und Morbidelli. Dovizioso holt Platz sieben.

Stefan Bradl wird 17. Fabio Quartararo geht als 18. vollkommen unter.

Die Stimmen vom MotoGP-Podium in Aragon

Alex Rins (Sieger, Suzuki): "Das ist unglaublich! Im Grid war ich sowas von ruhig. Ich dachte schon, dass das ein schlechtes Zeichen ist, aber mir ist ein richtig guter Start gelungen und auch die ersten Runden waren super. Als ich dann hinter Maverick war, konnte ich sehen, dass ich schneller bin als er. Also habe ich angegriffen, gleichzeitig aber darauf geachtet, den Hinterreifen nicht zu verheizen. Dann konnte ich die Lücke nach hinten gut managen."

Alex Marquez (Zweiter, Repsol Honda): "Nach Startplatz elf hätte ich nicht damit gerechnet, heute auf dem Podium zu stehen. In den ersten beiden Runden habe ich angegriffen wie verrückt. Ich wusste, dass ich einer der Fahrer bin, die am Ende weniger Probleme mit dem Reifenverschleiß haben werden. Ich bin sehr, sehr glücklich. Ich hatte das ganze Wochenende eine super Pace, nur am Qualifying müssen wir noch arbeiten. Denn heute war ich der schnellste Fahrer auf der Strecke. Nur ein Überholmanöver hat gefehlt, aber ich war an der Front einfach zu sehr am Limit."

Joan Mir (Dritter, Suzuki): "Die WM anzuführen fühlt sich großartig an. Ich denke aber weiterhin von Rennen zu Rennen und versuche, so konstant wie möglich zu sein. Mit dem Rennen heute bin ich nicht wirklich zufrieden. In den letzten Runden hatte ich große Probleme an der Front. Ich konnte meine Pace nicht halten. Das ist enttäuschend, aber über das Podium freue ich mich sehr. Gratulation auch an meinen Teamkollegen Alex! Er ist heute ein super Rennen gefahren."