Gegen Ende des MotoGP-Qualifyings erhitzte eine Szene in der letzten Kurve die Gemüter. Als sich die Linien von Alex Marquez sowie Aleix und Pol Espargaro kreuzten, kollidierten die beiden Brüder miteinander. Das sorgte für einen gebrochenen Flügel an Pols KTM, ein geschwollenes Bein bei Aleix und jede Menge Ärger.

Die Emotionen kochten danach vor allem bei den heißblütigen Espargaros hoch, die in dieser Causa am Nachmittag auch vor die Rennleitung zitiert wurden. Wie genau der Zwischenfall entstand, geht aus den offiziellen TV-Bildern nicht hervor. Die Szene war im Live-Feed nur als kurzes Replay nach Ende des Qualifyings zu sehen und umfasste nur den Moment, als bereits alle drei Fahrer ihre Linien kreuzten.

Aleix Espargaro erhob nach dem Qualifying jedenfalls schwere Vorwürfe gegen Alex Marquez: "Er war in der Mitte der Strecke langsam unterwegs und ich musste aufmachen, um nicht in ihn zu krachen. Dann hat Pol mich getroffen. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie ein MotoGP-Fahrer an dieser Stelle, wo wir mit 350 km/h ankommen, so langsam auf der Ideallinie unterwegs sein kann."

Marquez weist Vorwürfe zurück

Marquez war sich hingegen keiner Schuld bewusst: "Ich weiß nicht genau, was passiert ist. Ich habe versucht, mich hinter Vinales zu hängen, als Aleix und Pol angekommen sind. Ich wollte nicht die Linie blockieren und habe deshalb nach außen gezogen. Ich denke, die beiden sind aber auch ein wenig ausgeschert. Aleix hat das aber nicht absichtlich gemacht, denke ich."

Einen kleinen Fahrfehler musste sich Aleix Espargaro jedenfalls eingestehen: "Vielleicht war ich auf der Bremse ein bisschen weit, da ich in diesem Moment alles riskiert habe. Aber ich war auf einer schnellen Runde, hatte im ersten Sektor sogar meine persönliche Bestzeit."

Bruder Pol wollte sich zu dem Vorfall nicht konkret äußern, ließ aber durchblitzen, dass seine Emotionen sehr wohl hochkochen: "Wenn ich mich darüber ärgere, bringt mich das nur aus dem Fokus. Ich will mich mit meinen Aussagen nicht in Schwierigkeiten bringen, deshalb verzichte ich auf einen Kommentar."

Dass nur die beiden Espargaros vor der Rennleitung und den FIM-Stewards vorsprechen mussten, stieß Aleix sauer auf. Auch er versuchte seine Wut mit einer diplomatischen Aussage zu kaschieren: "Ich werde keinen Kommentar über die Rennleitung abgeben. Ihr Journalisten kennt ja die generelle die Meinung von uns Fahrern zu diesem Thema."

Bislang wurde noch keine Strafe in dieser Causa ausgesprochen.