Die MotoGP könnte in absehbarer Zukunft eine Rückkehr auf eine ihrer ganz großen Traditionsstrecken feiern. Spa-Francorchamps will mit einem massiven Umbau die Motorrad-Weltmeisterschaft zurück nach Belgien holen. Bereits 2022 soll mit einem Event der EWC Langstrecken-Weltmeisterschaft ein erster Schritt in diese Richtung gemacht werden.

Für ein MotoGP-Comeback sind aber größere Umbauten notwendig, die man in Spa-Francorchamps in den kommenden Jahren durchführen will. 80 Millionen Euro werden dafür veranschlagt, wie 'Autosport' berichtet. Das Geld soll vom Streckenbetreiber selbst (21 Millionen), einem Bankkredit (29,5 Millionen) und Sogepa, einer Investmentfirma der Wallonischen Regierung (ebenfalls 29,5 Millionen) kommen.

Damit will man in einigen Streckenbereichen wie La Source, Raidillon, Blanchimont, Les Combes und Stavelot wieder Kiesbetten installieren und somit die für die MotoGP benötigte höchste Homologierungsstufe des Motorradweltverbandes FIM erreichen. Außerdem sollen unter anderem in der Raidillon, wo im Vorjahr Formel-2-Pilot Anthoine Hubert tödlich verunglückte, die Auslaufzonen vergrößert werden.

Außerdem will man eine generelle Modernisierung der in die Jahre gekommenen Anlage vornehmen. Der VIP-Bereich soll neugestaltet werden und zusätzliche Tribünen gebaut werden. Von den über 100.000 Fans, die etwa bei der Formel 1 am Rennsonntag an die Strecke pilgern, finden nur gut 10.000 auf Tribünen Platz. Diese Zahl soll nun um 13.000 weitere Sitzplätze erhöht werden.

Die Motorrad-WM fuhr bereits von 1949 bis 1990 in Spa-Francorchamps, Foto: Yamaha
Die Motorrad-WM fuhr bereits von 1949 bis 1990 in Spa-Francorchamps, Foto: Yamaha

Das bestehende Streckenlayout soll unverändert bleiben. Als die Motorrad-Weltmeisterschaft zuletzt 1990 in Spa-Francorchamps gastierte, war dieses Layout mit Ausnahme der modifizierten Bus-Stop-Schikane bereits in Verwendung. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 174 Stundenkilometern zählte die Ardennen-Achterbahn schon damals zu den schnellsten Rennstrecken und könnte nun den Red-Bull-Ring (187.2 km/h) als ultimativen Highspeed-Kurs im MotoGP-Kalender ablösen.