Zweite MotoGP-Nullnummer in Folge für Valentino Rossi: Nach seinem Sturz im Grand Prix der Emilia-Romagna erwischte es ihn auch am Sonntag in Barcelona. Der Yamaha-Werkspilot lag neun Runden vor Ende auf dem starken zweiten Rang, weniger als acht Zehntelsekunden hinter Leader Fabio Quartararo. Doch dann übertrieb er es in Kurve zwei, rutsche über das Vorderrad weg und landete im Kies. Sein Rennen war zu Ende.

"Es ist wirklich schade", seufzte Rossi später in seiner Medienrunde. "Ich hatte insgesamt ein gutes Wochenende, war vom Freitag an schnell und wir konnten das Motorrad über das Wochenende hinweg weiter verbessern. Ich war wirklich stark. Das Podium war unser Ziel und es war auf jeden Fall möglich. Nach diesem Wochenende hätte es uns gelingen müssen."

Rossi hatte sich sogar Hoffnungen auf den Sieg gemacht. Es wäre sein erster seit Assen 2017 gewesen. "Vielleicht hätte ich gewinnen können, denn ich möglichweise in den letzten Runden besser gewesen. Ich hätte wohl weniger stark nachgelassen. Wir werden es aber nie erfahren, denn ich bin gestürzt", so Rossi. "Die Temperatur war sehr niedrig. Kurve zwei ist sowieso immer gefährlich, weil man da auf der linken Reifenflanke wenig Hitze hat. Ich habe wahrscheinlich zu viel gepusht und mir ist das Vorderrad weggerutscht."

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Kühle Temperaturen treffen Valentino Rossi

Tatsächlich war das Rennen am Sonntag ein für Barcelona sehr kühles. Die Außentemperatur betrug nur 17 Grad, gerade einmal 20 Grad wurden bei bedecktem Himmel auf der Streckenoberfläche gemessen. In FP4 am Samstag waren es bei Sonnenschein noch 20 beziehungsweise 32 Grad. Im Rennen 2019, ausgetragen am traditionellen Juni-Termin, erreichte man 26 beziehungsweise 51 Grad.

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Brandgefährliche Verhältnisse also, in denen sich Rossi von der Konkurrenz in einen Fehler hetzen ließ. "Fabio, Franco und ich waren in der Startphase die schnellsten Fahrer auf der Strecke. Wir hatten eine sehr ähnliche Pace, Fabio war vielleicht eine Spur schneller. Dann haben aber die Reifen abgebaut und alle Fahrer an der Spitze sind deutlich langsamer geworden, vor allem Fabio. Als Franco dann den Fehler in Turn 1 gemacht hat (Morbidelli verbremste sich in Turn 1, wodurch Rossi auf Platz zwei nach vorne kam, Anm.), habe ich zu pushen begonnen, denn ich wollte nicht zu viel Zeit auf Fabio verlieren. Ich wollte an ihm dranbleiben. Außerdem wusste ich, dass hinter mir Motorräder sind, die am Ende des Rennens immer richtig stark werden: Suzuki und Ducati", erklärt Rossi.

Dabei übertrieb es der MotoGP-Routinier minimal: "Es war ein Fehler. Die Daten zeigen, dass ich sehr, sehr ähnlich gefahren bin wie in der Runde davor, aber bei diesen Temperaturen hätte ich auf der linken Seite einfach besser aufpassen müssen."

Durch die erneute Nullnummer verlor Rossi in der WM weiter deutlich an Boden. Er liegt nun nur noch auf Gesamtrang elf, 50 Punkte hinter Leader Fabio Quartararo.