Monatelang musste die gesamte MotoGP-Welt warten, am Samstag war es endlich so weit: Valentino Rossi setzte im Paddock von Barcelona seine Unterschrift unter den Vertrag mit Yamaha und dem Petronas-Team für eine Zusammenarbeit in der Saison 2021. Rossi bleibt ja weiterhin Yamaha-Angestellter, wird aber eben in das Kundenteam versetzt.

Was für Verwunderung sorgte, war die Vertragslaufdauer. Rossi unterschrieb nämlich nur für 2021 und nicht zunächst erwartet für 2021 mit Option auf eine weitere Saison. Dabei handelt es sich aber um keine Misstrauensbekundung von Seiten des Teams und Herstellers. Es bedeutet auch nicht, dass Rossi nach der nächsten Saison definitiv genug von der MotoGP hat.

Yamahas Motorsportchef Lin Jarvis klärte am Samstagabend über die Gründe auf: "Als wir mit den Verhandlungen begonnen haben, war unser Vorschlag ein Einjahresvertrag. Valentino meinte aber, dass es für seine Motivation besser wäre, wenn er nicht mit dem Wissen in die nächste Saison gehen würde, dass es seine letzte ist. Er wollte zumindest die Chance haben weiterzumachen, wenn er konkurrenzfähig ist. Wir stimmen ihm da auch völlig zu."

Yamaha kann Valentino Rossi nicht für 2022 binden

Yamaha wollte Rossi also den gewünschten Vertrag bieten, konnte es aber nicht. "Es ist etwas kompliziert", führt Jarvis weiter aus. "Wir haben einen Vertrag mit dem Petronas-SRT-Team bis Ende 2021 und genauso mit der Dorna, was unsere Teilnahme als Yamaha an der MotoGP betrifft. Ich habe keine Zweifel, dass wir mit der Dorna bis 2026 verlängern werden." Die Verträge zwischen den sechs MotoGP-Herstellern Honda, Ducati, Suzuki, KTM, Aprilia und eben Yamaha werden ja immer auf fünf Jahre abgeschlossen, der aktuelle läuft wie Jarvis erwähnt Ende 2021 aus. Diese ausstehende Unterzeichnung wäre kein Problem gewesen, hat man doch auch Maverick Vinales und Fabio Quartararo im Werksteam bis Ende 2022 unter Vertrag.

MotoGP: Valentino Rossi 2021 bei Petronas Yamaha - die Details (09:53 Min.)

Problematisch ist hingegen der noch nicht verlängerte Deal mit dem Petronas-Team. Die malaysische Truppe gab ja erst in der Vorsaison ihr Debüt in der MotoGP, der erste Vertrag mit Yamaha wurde für drei Jahre, also bis Ende 2021 unterzeichnet. Seither hat man gemeinsam drei Rennen gewonnen - eine beeindruckende Bilanz. Die weitere Zusammenarbeit scheint also nur Formsache, wurde in diesem Fall aber dennoch zum Stolperstein. "Ich hoffe auch, dass wir mit dem Petronas-Team weitermachen, aber so lange das nicht fixiert ist, können wir es in keinen Vertrag schreiben. Das ist nichts negatives, es ist eine reine Formalität", so Jarvis. "Dieser Einjahresvertrag existiert also nur auf Papier."

Und so wird man der altbekannten Strategie in der Partnerschaft Rossi-Yamaha auch 2021 treu bleiben. "Wir werden gegen Mitte der nächsten Saison über eine Vertragsverlängerung sprechen. Wenn Valentino, das Team und Yamaha zufrieden sind - warum nicht?", macht Jarvis allen Rossi-Fans Mut.