Knapp zwei Monate ist es bereits her, dass sich Marc Marquez im ersten MotoGP-Saisonrennen 2020 den rechten Oberarm brach. Es folgte eine Operation, ein verfrühtes Comeback und daraufhin eine weitere Operation. Seither ist Marquez außer Gefecht und hält nach sechs Grands Prix bei immer noch null Punkten.

Am zweiten Rennwochenende in Spielberg verkündete Repsol Honda, dass der Dominator der letzten Jahre wohl noch zwei bis drei Monate ausfallen würde. Bestenfalls hätte das also ein Comeback Mitte bis Ende Oktober, schlimmstenfalls erst im nächsten Jahr bedeutet. In den letzten Wochen spekulierten einige Medien dennoch über eine Rückkehr in Barcelona, also schon am letzten September-Wochenende.

Spekulationen, denen das Repsol-Honda-Team direkt einen Riegel vorschiebt. "Diese Gerüchte stimmen nicht", antwortete ein Sprecher auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir wissen noch nicht genau, wie es mit Marc weitergeht und müssen die Situation weiterhin beobachten. Stefan (Testfahrer Bradl, Anm.) wird aber auf jeden Fall an diesem und auch am nächsten Wochenende fahren." Ein Statement, dass uns Bradl bestätigt: "Ich wurde informiert, dass ich noch einige Rennen fahren werde.

Es bleibt also dabei: Vor dem ersten Grand Prix in Aragon von 16. bis 18. Oktober werden wir Marquez wohl nicht in der Startaufstellung sehen. So lange ersetzt ihn Testfahrer Stefan Bradl, der aber seinerseits mit körperlichen Beschwerden kämpft. Nach dem Rennen am vergangenen Sonntag klagte er über ein Taubheitsgefühl in den Fingern der rechten Hand. Er flog am Montag zu Untersuchungen nach Deutschland und ließ den Test am Dienstag in Misano aus.

Stefan Bradl blieb auch im ersten Misano-Rennen ohne Punkte, Foto: MotoGP.com
Stefan Bradl blieb auch im ersten Misano-Rennen ohne Punkte, Foto: MotoGP.com

"Es handelt sich um eine Nervenentzündung. Im Moment sieht es aber ganz okay aus. Es sollte nichts Dramatisches sein, aber wir müssen abwarten, wie es mir beim Fahren geht", so Bradl am Donnerstag. Die Probleme begleiten den Bayer bereits seit einigen Wochen, im San-Marino-GP wurden sie aber erstmals zu einer echten Belastung. "Die Ärzte vermuten, dass die lange Pause und der intensive Kalender jetzt der Grund dafür sein könnten", erklärt Bradl. "Natürlich habe ich im Lockdown trainiert, aber MotoGP zu fahren ist eben doch etwas anderes."

Bradl lässt sich nun an der Rennstrecke täglich behandeln: "Ich hoffe, dass das hilft. Nach FP1 am Freitag weiß ich mehr."