Yamaha ist wieder zurück an der Spitze der MotoGP-Klassements. Nach schwierigen Wochenenden in Brünn und Spielberg dominierte der japanische Hersteller mit seinen vier Piloten den Trainings-Freitag in Misano.

Maverick Vinales schnappte sich die Bestzeit im 1. Training, Fabio Quartararo fuhr am Nachmittag die schnellste Zeit des Tages und im Gesamtklassement der beiden Session landeten alle vier Yamaha-Fahrer in den Top-6. Die Frage nach der Favoritenrolle ist somit vergeben.

"Seit mehr als einem Monat haben wir Probleme, aber heute konnten wir uns endlich verbessern", freute sich der Tagesschnellste Quartararo. "Diese Strecke kommt unserem Motorrad entgegen und ich bin froh, dass ich wieder ganz oben stehe. Ich war aber nicht nur über eine Runde stark, sondern habe auch eine gute Pace."

Vinales ebenfalls stark unterwegs

Nicht minder stark unterwegs war aber Maverick Vinales, der nach den beiden Trainings ebenfalls strahlte: "Wir wussten, dass wir hier stark sein würden. Das einzige Fragezeichen war der neue Asphalt. Aber als ich auf die Strecke gefahren bin, hatte ich sofort ein gutes Gefühl. Ich konnte heute sogar 20 Runden am Stück fahren."

In Misano sind weder hohe Motorleistung, noch starke Bremsen gefragt. In beiden Bereichen zeigte Yamaha in den vergangenen drei Rennen Schwächen, weshalb man seit Jerez nur einen einzigen Podestplatz (Morbidelli in Brünn) einfahren konnte.

Quartararo nahm die Favoritenrolle für Sonntag zögerlich an: "Wir haben weder das beste Bike, noch das beste Package. Aber ich fühle mich wieder wie in Jerez und heute hatten wir nur kleinere Probleme, die wir selbst morgen ausräumen können."

Yamaha wie in Jerez?

In Jerez war der 21-jährige Franzose mit zwei Siegen fulminant in die Saison gestartet und konnte seine WM-Führung trotz mäßiger Leistungen in den vergangenen drei Rennen bis Misano verteidigen. Drei Punkte beträgt sein Vorsprung noch, weshalb er am Sonntag mit Big Points wieder davonziehen will.

"Ich wollte heute auf jeden Fall Erster werden, denn es ist lange her, dass ich eine Session angeführt habe. Es macht Spaß, seinen Namen ganz oben zu lesen", sagte Quartararo. "An diesem Wochenende wird aber Maverick wieder sehr stark sein. Das wird interessant, denn aufgrund seines Fahrstils fährt er meist andere Reifen als ich."

Im Vorjahr duellierte sich Quartararo bis zur letzten Runde mit Marc Marquez um den Sieg, Yamaha brachte damals alle vier Motorräder in die Top-5. Die Konkurrenz sollte also gewarnt sein.