Suzuki gehörte am vergangenen MotoGP-Wochenende in Spielberg zu den großen Überraschungen. Joan Mir holte mit Platz zwei seinen ersten Podestplatz, Teamkollege Alex Rins konnte sogar kurz dem späteren Sieger Andrea Dovizioso die Führung entreißen, ehe er stürzte.

Am Freitag belegten Mir und Rins im 2. Training die Plätze drei und vier und meldeten somit ihre Ansprüche auf die Podestplätze beim zweiten Rennen auf dem Red Bull Ring an. "Sie werden am Sonntag wieder zu den Schnellsten gehören", analysierte Pol Espargaro, der am Freitag die Tagesbestzeit erzielte. "Sie haben den Speed, die Traktion und die Kurvenlage. Schon seit dem Katar-Test scheinen sie ein starkes Motorrad zu haben, konnten aber die volle Performance nicht abrufen. Hier glänzen sie bislang."

Tempo in der Kurven stark

Vor allem gegen Ende waren die Suzuki-Fahrer in den vergangenen Rennen stark. Ein Umstand, der auf die Charakteristik der Motorräder zurückzuführen ist, wie Spielberg-Sieger Andrea Dovizioso am Freitag erklärte: "In der Mitte der Kurve sind sie viel schneller als wir. Dadurch kommen sie mit höherem Tempo aus den Kurven und nutzen dabei ihre Reifen nicht so stark ab."

"Ab Mitte der Geraden haben wir eine viel bessere Beschleunigung, verlieren aber auf den ersten Metern aus jeder Kurve", so Dovizioso. "Und das sind schon einige Meter, die da fehlen, daher brauchen wir bis zur Mitte der Geraden, bis wir auf gleichem Tempo sind. Erst danach können wir etwas aufholen."

Tatsächlich überzeugten Mir und Rins beim Rennen am vergangenen Sonntag vor allem im dritten Sektor, der die Kurven sechs bis acht umfasst. Ab Mitte des Rennens konnten die Suzuki-Fahrer dort den Großteil ihrer entscheidenden Manöver setzen. "Ich war geradezu schockiert", sagte Espargaro, der nach dem Restart nicht viel Gegenwehr leisten konnte. Dovizioso rechnet im MotoGP-Rennen am Sonntag auf jeden Fall mit den Suzuki-Fahrern: "Im Moment sieht es so aus, als wären sie konstanter als alle anderen."