Ducati vs. KTM - lautet so das Duell um den Sieg bei den beiden MotoGP-Rennen in Spielberg? Denn am ersten Tag landeten Pol Espargaro und Andrea Dovizioso im trockenen 1. Training auf den vordersten zwei Rängen. Der KTM-Pilot war dabei um 0,044 Sekunden schneller als sein Ducati-Pendant. Beide zeigten sich danach im Hinblick auf das Rennen am Sonntag optimistisch.

"Wir haben heute einen guten Job erledigt", freut sich Espargaro. "Im 1. Training haben alle am Ende neue Reifen genommen und jeder wollte ans Limit, weil wir wussten, dass es am Nachmittag regnen würde." Espargaro setzte sich in der Session insgesamt dreimal an die Spitze, lag schon früh voran und löste dann zweimal Dovizioso von P1 ab.

In eine Favoritenrolle, wie etwa von Valentino Rossi geäußert, lässt sich KTM aber nicht drängen. Er sieht aktuell noch Ducati in dieser Position. Klar, hat der italienische Hersteller doch alle vier MotoGP-Rennen seit dem Comeback des Red Bull Rings im Rennkalender gewonnen.

Espargaro lobt Ducati

"Sie (die Ducati-Motorräder; Anm.) fliegen regelreicht auf den Geraden", analysiert Espargaro. "Die Traktion ist stark und die Motorräder ziehen unglaublich aus den kurven. Dadurch generieren sie ihren hohen Topspeed." Wobei dieser bei weitem nicht mehr so überlegen war, wie in den vergangenen Jahren.

Zwar war Dovizioso mit einem Tempo von 313,9 km/h wieder einmal der schnellste Mann in Spielberg, doch Espargaro fehlte mit 311,2 km/h nicht viel auf seinen Konkurrenten. "Mir ist im 1. Training auf Dovi eigentlich nur der Topspeed abgegangen. Sie kommen gut aus den Kurven, nehmen schnell Grip auf und managen den Wheelie über die Elektronik sehr gut. Diese Beschleunigung fehlt uns noch ein bisschen."

Dovizioso sieht gute Chancen

Für Dovizioso, der zwei der letzten drei Rennen hier gewann, bietet sich die große Gelegenheit zur Widergutmachung, nachdem er zuletzt das zweite Rennen in Jerez und den Lauf in Brünn verpatzte. "Hier habe ich die große Chance, wieder zu den Sieganwärtern zu zählen", sagte der Italiener am Freitag.

"Diese Strecke hilft uns, da sie der Charakteristik unseres Motorrads entgegenkommt", so Dovizioso. "Nach Brünn haben wir einen kleinen Setup-Wechsel durchgeführt. Was aber mehr ins Gewicht fällt, ist der Umstand, dass ich meine Art zu bremsen ein wenig umgestellt habe. Das hilt mir hier, weil wir die meisten Kurven gerade anbremsen."

"Unsere Rivalen haben aber bei der Beschleunigung aufgeholt, wenn man das mit den vergangenen Jahren vergleicht. Wir haben aber unsere Chance hier", so Dovizioso. In der WM-Wertung hat der Vizeweltmeister bereits 28 Zähler Rückstand auf Quartararo. Sticht er in den beiden Spielberg-Rennen nicht, dürften seine Felle erneut davon schwimmen.

Doviziosos Chancen stehen aber gut, denn Honda steckt ohne Marc Marquez tief in der Krise, Yamaha muss in Spielberg die Drehzahl seiner Motoren drosseln und Suzuki konnte bislang in Österreich noch nie ein Top-5-Ergebnis erreichen. Somit könnte es tatsächlich auf ein Rennen Ducati vs. KTM hinauslaufen.