Alex Rins gehörte beim MotoGP-Saisonauftakt in Jerez zu den unglücklichen Piloten, die eine Verletzung hinnehmen mussten. Bei seinem heftigen Abflug im Qualifying zum ersten Lauf zog sich der Spanier einen kleinen Bruch im rechten Schultergelenk zu. Dadurch verpasste Rins zwar den Auftaktrennen, konnte am zweiten Rennen aber schon wieder teilnehmen.

Bei einer Untersuchung in Barcelona gab es danach allerdings eine Hiobsbotschaft für Rins, wie er in einem Video-Call am Donnerstag in Brünn ausführte: "Am Montag nach dem Rennen war ich im Dexeus (Universitätsklinik in Barcelona; Anm.), um den Zustand meiner Schulter checken zu lassen. Dort wurde mir gesagt, dass im Falle eines schlimmen Crashes eine Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 Prozent besteht, dass mir die Schulter rausspringt."

Ein Leiden, an dem Marc Marquez zuletzt laborierte und das dazu führte, dass er in den vergangenen zwei Jahren an beiden Schultern operiert wurde. "Mein Muskel auf der rechten Seite ist an dieser Stelle nicht mehr so stark wie auf der anderen Seite, aber da ich nur einen kleinen Bruch im Knochen habe, entschied ich mich gegen eine Operation", führte Rins aus.

"Wir müssen aber sehen, wie sich die Saison entwickelt, vielleicht lasse ich mich ja nach dem letzten Rennen operieren", so der Spanier weiter. Doch bis dahin sind für die MotoGP-Stars anstrengende Wochen zu überstehen: Von den nächsten 16 Wochenenden sind nur vier rennfrei.

Noch Chancen in der WM?

Rins war mit großen Ambitionen in die neue MotoGP-Saison gestartet und bezeichnete etwa in der Auftakt-Pressekonferenz sich selbst als den heißesten Kandidaten auf den WM-Titel. Seinen zwei Siegen und dem 4. WM-Rang wollte er 2020 eine weitere Steigerung folgen lassen. Doch stattdessen muss er sich nun mit einer schmerzhaften Verletzung herumschlagen.

"Ich werde versuchen, einhundert Prozent zu geben. Wenn du auf deinem Motorrad gegen andere Fahrer kämpfst, dann denkst du ohnehin nicht an deine Schulter. Und wenn mathematisch noch etwas möglich ist, werde ich alles versuchen", gab sich Rins kämpferisch.

Dabei hat der verletzte Arm rund zweieinhalb Wochen nach dem Sturz noch nicht einmal die volle Mobilität wieder, wie er zugab: "Die Schmerzen werden besser und ich kann meinen Arm schon schmerzfrei um 90 Grad anheben. Das war in Jerez noch nicht möglich." Dort belegte Rins trotz Handicap den 10. Platz.