MotoGP-Weltmeister Marc Marquez musste sich am Montag überraschend einer zweiten Operation am verletzten rechten Oberarm unterziehen. Dabei wurde die erst zwei Wochen zuvor eingesetzte Platte zur Fixierung des Knochens ausgetauscht.

Hondas Team-Manager Alberto Puig trat am Donnerstag in Brünn vor die TV-Kameras und klärte über die genauen Gründe für den Eingriff auf: "Es war ein Unfall bei ihm zu Hause, als er eine sehr großes Fenster, fast so eine Art Tür, öffnen wollte. Er hatte plötzlich große Schmerzen im Arm und dann konnten wir sehen, dass die Platte kaputt war. Durch die große Beanspruchung der vorangegangenen Tage kann so etwas passieren."

Bruder Alex Marquez, der mit seinem Bruder gemeinsam wohnt, führte wenig später aus: "Er kam um 7.30 Uhr zu mir, als ich noch geschlafen haben, da war sein Arm aber schon gebrochen. Er wollte mit den Hunden raus und hat versucht eine Art Fenster-Schiebetür aufzumachen."

Puig kritisiert Ärzte

Dabei hätte das Mediziner-Team nach der ersten Operation ausgeschlossen, dass sich das Teil verformen kann. "Die Ärzte haben nicht erwartet, dass diese Platte kaputt gehen könnte und haben uns das auch so mitgeteilt", ärgerte sich Puig. "Ohne diese Aussage hätte er es nie versucht und Honda hätte ihn nie fahren lassen."

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"Marc hat immer versucht, die Vorgaben der Ärzte zu befolgen und auf sein Körpergefühl zu hören", so Puig. Aus diesem Grund hatte Marquez auch seinen ersten Comebackversuch nur vier Tage nach der ersten Operation abgebrochen. Im Qualifying konnte er nur eine kurze Outlap bestreiten, ehe er mangels Kraft im Arm wieder die Box ansteuern musste.

Spielberg ohne Marquez?

Damals gingen alle Verantwortlichen von einem zweiten Comebackversuch in Brünn aus, was durch die neuerliche Operation aber unmöglich wurde. Wann Marquez nun tatsächlich wieder auf seine Honda steigen wird, ist unklar. Die spanische Zeitung "El Periodico" schreibt bereits, dass der Weltmeister auch die beiden MotoGP-Rennen in Spielberg nicht bestreiten wird. Offiziell bestätigt ist das aber noch nicht.

Auch Puig gab sich am Donnerstag kryptisch: "Marc wird sich weiter seiner Reha und der Heilung des Knochens widmen. Die Zeit wird zeigen, wann er sich wieder gut fühlt. Marc ist mental und körperlich sehr stark. Er wird es so hinnehmen und sobald es möglich ist, wird er wieder dabei sein. Das Leben läuft eben nicht immer wie geplant, aber er kann damit umgehen."

Für die Titelverteidigung wäre eine Zwangspause bis inklusive der beiden Spielberg-Rennen wohl der Todesstoß. Marquez hätte dann mehr als ein Drittel der kurzen MotoGP-Saison verpasst.