Cal Crutchlow und Alex Rins erhielten am Donnerstag zusammen mit Marc Marquez die Startfreigabe für das zweite MotoGP-Rennwochenende in Jerez. Während Marquez erst am Samstag wieder ins Geschehen eingreift, waren Crutchlow und Rins bereits in den Freitagstrainings wieder auf der Strecke.

Ergebnistechnisch verlief ihr Comeback ernüchternd. In FP1 belegten sie die letzten beiden Ränge, am Nachmittag konnten sie auch nur Aprilia-Ersatzmann Bradley Smith hinter sich lassen. Crutchlow verlor 1,987 beziehungsweise 1,132 Sekunden auf die Spitze. Rins lag im FP1 ganze 3,159 Sekunden zurück, konnte am Nachmittag aber immerhin auf 1,386 Sekunden reduzieren.

Vor allem für Rins, der sich im Qualifying am vergangenen Samstag eine Luxation und eine Fraktur im Schulterbereich zuzog, war die Rückkehr auf seine MotoGP-Suzuki knallhart. "Ich würde gerne sagen, dass es ein guter Tag war, aber in Wahrheit war es ein richtig harter und schmerzvoller Tag", musste er zugeben. "Vor den Trainings habe ich mir gedacht, dass ich etwas Schmerzen haben, aber gut fahren können werde. Nach FP1 ist mir aber klar geworden, dass das nicht der Fall sein wird. Ich war ohne Schmerzmittel unterwegs und habe mich schlechter gefühlt als erwartet. Für FP2 habe ich dann Schmerzmittel genommen und sie haben auch etwas geholfen, aber nicht genug."

Rins ist sich deshalb nicht sicher, ob er am Sonntag im Rennen starten können wird oder sein zweites DNS der Saison schreiben muss: "Mit den Schmerzen, die ich aktuell habe, wird es schwierig sein, ein Rennen zu beenden. Positiv ist, dass das die Verletzung nicht stark entzündet ist. Somit ist das Risiko für eine Gelenksverletzung gering. Wir müssen abwarten, wie sich die Situation am Samstag entwickelt. Wenn ich sehe, dass es mir an Kraft fehlt, muss ich eben aufgeben."

Bei diesem heftigen Crash verletzte sich Rins, Foto: Screenshot/MotoGP
Bei diesem heftigen Crash verletzte sich Rins, Foto: Screenshot/MotoGP

Suzuki versuchte am Freitag bereits alles, um Rins sein Comeback so einfach wie möglich zu machen. Man gestaltete die Kraftentfaltung der GSX-RR über ein anderes Elektronik-Mapping etwas sanfter, doch Rins forderte sofort eine Rückkehr zur alten Einstellung: "Es hat sich angefühlt wie ein Moto3-Bike. In der Box habe ich meinen Mechaniker gleich angefleht: 'Bitte, gib mir mehr Leistung!'"

Cal Crutchlow: Bin einsatzbereit

Etwas positiver ist die Lage bei Cal Crutchlow, der sich im Warm-Up eine kleine Fraktur am Kahnbein zuzog und am Dienstag in Barcelona von Dr. Xavier Mir operiert wurde. "Mein Gefühl auf dem Motorrad war heute gar nicht so schlecht", stellte er fest. "Die Schmerzen sind nicht allzu schlimm. Ich versuche, sie bestmöglich auszublenden und mich beim Fahren etwas anzupassen. Natürlich ist die Situation nicht ideal, aber ich denke, dass ich einsatzfähig bin."