Marc Marquez Operation an seinem gebrochenen rechten Oberarm verlief am Dienstag positiv. Die Fraktur konnte mit einer Platte und schrauben fixiert werden, der befürchtete Nervenschaden war ausgeblieben. Das zweite MotoGP-Rennwochenende in Jerez wird der amtierende Weltmeister dennoch verpassen. Im Idealfall kommt Marquez beim Tschechien-Grand-Prix von 7. bis 9. August in Brünn zurück.

Aber auch das ist alles andere als sicher. Weil der Fahrer selbst zwar - wie immer - möglichst schnell wieder in der Startaufstellung stehen will, ihn in diesem Fall aber sein Honda-Team etwas einbremst. Denn Marquez hat in den letzten gut anderthalb Jahren drei große Eingriffe im Bereich seines Oberkörpers und der umliegenden Extremitäten hinter sich. Beide Schultern mussten aufwendig operiert werden und nun eben auch der Oberarm.

Honda hat Marquez bereits im Winter für weitere vier Jahre, also bis Ende 2024, verpflichtet und bezahlt ihm dafür ein fürstliches Gehalt. Von mehr als 100 Millionen Euro für die gesamte Vertragslaufzeit ist die Rede. Dieses langfristige Investment soll sich für den größten Motorradbauer der Welt auch auszahlen. Um das sicherzustellen, muss der Körper von Marc Marquez aber noch länger funktionieren und dafür braucht auch der Mann, der scheinbar nicht von dieser Welt ist, hin und wieder eine Pause, um zu heilen. "Wir wollen, dass Marc auch in den nächsten Jahren stark und sicher unterwegs ist. Uns ist es wichtig, dass er sich ordentlich auskuriert", so Teamchef Alberto Puig.

Das könnte bedeuten, dass er auch Teile des August-Triple-Headers mit einem Rennen in Brünn und zwei Grands Prix in Spielberg versäumt. Bei derart vielen Nullnummern wäre eine Titelverteidigung in dieser so kurzen Saison praktisch ausgeschlossen und die MotoGP hätte erstmals seit Jorge Lorenzo 2015 wieder einen Weltmeister, der nicht Marc Marquez heißt.

Jorge Lorenzo konnte als bislang letzter Fahrer Marc Marquez entthronen, Foto: Monster
Jorge Lorenzo konnte als bislang letzter Fahrer Marc Marquez entthronen, Foto: Monster

Ob es sich dabei dann um Andrea Dovizioso, Maverick Vinales, Fabio Quartararo oder um jemand ganz anderen handelt, lässt sich aktuell schwer einschätzen. Für Honda-Boss Alberto Puig steht aber fest, dass ein Weltmeistertitel für einen anderen Fahrer im Fall einer längeren Marquez-Zwangspause stets einen faden Beigeschmack hätte. "Ich glaube nicht, dass dieser Typ dann wirklich stolz oder glücklich sein kann, wenn er den Titel gewinnt, ohne dass der beste Fahrer der Welt teilgenommen hat", so Puig im Gespräch mit der offiziellen Website der MotoGP. "Ohne Marc ist unsere Meisterschaft einfach nicht dasselbe und ich glaube, dass das auch jeder weiß."