Vor dem Start der MotoGP-Saison 2019 nahm Suzukis Mannschaft schon zum Launch der GSX-RR mehrfach das Wort "Sieg" in den Mund. Eine hohe Vorgabe aus Japan, die Alex Rins wenige Monate später in Austin erfüllen konnte. Im Vorfeld des abgesagten Saisonstarts 2020 verzichtete man auf Kampfansagen und ließ stattdessen die Rundenzeiten für sich sprechen.

In den vergangenen Monaten war Suzuki ein Ruhepol der MotoGP-Gerüchteküche. Das Schlüsselwort der Japaner lautete "Kontinuität". Diese Prämisse gilt aktuell nicht nur in der technischen Entwicklungsabteilung, sondern auch bei den Fahrern.

DIE MOTORRÄDER

Suzukis Evolution für 2020 ist unscheinbar, dürfte aber an den nötigen Stellschrauben adaptiert worden sein. Zwar ist die GSX-RR trotz des verbesserten Motors nach wie vor kein Topspeed-Wunder, doch beim Test in Katar überzeugten Alex Rins und Joan Mir sowohl mit schnellen Einzelzeiten, als auch starken Longruns. Über den verbesserten Motor, der bei den Testfahrten problemlos lief, hörte man nur Lob. Hinter Yamaha war man beim Test in Katar der zweitstärkste Hersteller, allerdings ist das bekanntlich bereits rund viereinhalb Monate her.

Schon im Vorjahr galt die GSX-RR als Benchmark beim Kurvenverhalten. Eine Tugend, die sich nach Aussagen der Fahrer trotz des neuen Motors nicht verschlechtert haben soll. In der Team- sowie Konstrukteurswertung setzte man bereits im Vorjahr neue Bestmarken seit dem MotoGP-Comeback. 2020 soll der finale Anschluss an das Top-Trio der Hersteller gelingen.

DIE FAHRER

Alex Rins geht in seine vierte MotoGP-Saison und konnte sich bislang kontinuierlich steigern: Vom Crash-Piloten stieg er 2018 zum Podestkandidaten und im Vorjahr schließlich zum Siegfahrer auf. Seine ruhige Art in der Box scheint genau zur DNA des Teams zu passen, das fast ausschließlich auf Ingenieure aus Japan setzt. Zwei Siege untermauerten im Vorjahr seine Rolle als Teamleader bei Suzuki.

Die Achillesferse des Spaniers ist nach wie vor das Qualifying. In seinen bislang 50 MotoGP-Starts holte er acht Podestplätze, stand aber lediglich zweimal in der ersten Startreihe - darunter kein einziges Mal auf Pole Position. Immer wieder war Rins stattdessen Gast in Q1, scheiterte dort im Vorjahr sogar dreimal. Nur wenn er regelmäßig in den ersten zwei Reihen steht, sind Podestplätze im Wochentakt möglich.

Joan Mir wird von vielen Experten noch mehr Talent als Alex Rins attestiert, doch die Rookie-Saison wurde durch eine schwere Verletzung beim MotoGP-Test in Brünn gebremst. Bei den Winter-Testfahrten konnte Mir an einigen Tagen bereits auf dem Niveau seines Teamkollegen agieren und so könnte der 22-Jährige zum großen Durchstarter des Jahres werden.

Team Suzuki Ecstar 2020: #36 Joan Mir - #42 Alex Rins

TRANSFERMARKT FÜR 2021

Suzuki machte früh Nägel mit Köpfen und vermeldete bereits am 19. April die MotoGP-Vertragsverlängerung mit Alex Rins bis Ende 2022. Zwei Wochen später konnte man die Gespräche mit Joan Mir erfolgreich abschließen - auch er unterzeichnete bis inklusive 2022. Da es um ein Suzuki-Kundenteam aufgrund der weltwirtschaftlichen Gesamtlage ruhig geworden ist, herrscht bei den Blau-Silbernen aus Japan somit absolute Klarheit über die Personalien der nächsten zweieinhalb Jahre.

Team Suzuki Ecstar 2021: #36 Joan Mir - #42 Alex Rins