Das MotoGP-Fahrerkarussell dreht sich unaufhörlich weiter, auch wenn die Saison 2020 noch immer nicht begonnen hat. Nach der Beförderung von Jack Miller von Pramac Racing ins Ducati-Werksteam für die kommende Saison wollen die Roten jetzt die nächste Vertragsverlängerung mit Andrea Dovizioso besiegeln. Für Danilo Petrucci ist da kein Platz mehr, wie er jetzt selbst verriet.

In einem Interview mit dem italienischen TV-Sender 'TGR Umbria' bestätigte Petrucci jetzt, was bereits seit Millers Vertragsunterzeichnung so gut wie sicher war: Der Italiener wird für die Saison 2021 keinen Platz mehr bei Ducati finden. "Ducati hat die Entscheidung getroffen, unsere Zusammenarbeit nicht weiter zu verlängern", sagt Petrucci eindeutig.

Darüber ist der 29-Jährige natürlich nicht gerade erfreut, denn die Alternativen werden immer rarer. Zwar besteht für Petrucci die Möglichkeit, in die Superbike-WM zu wechseln, aber mit diesem Gedanken kann sich der Italiener noch nicht richtig anfreunden. "Natürlich ist das Aus bei Ducati für mich nichts, worüber ich mich freue, aber mein Ziel ist es jetzt, weiterhin in der MotoGP bleiben zu können", verkündet Petrucci.

Um dieses Ziel zu erreichen, bleiben ihm eigentlich nur zwei Optionen. Entweder, er tritt die Nachfolge von Andrea Iannone im Aprilia-Werksteam an. Das Werk aus Noale will jedoch eigentlich an Iannone festhalten. Es kommt also darauf an, wie der Internationale Sportgerichtshof CAS den Fall Iannone letztendlich bewertet. Bleibt es bei der 18-monatigen Sperre, die vom Motorradweltverband FIM verhängt wurde, würden Petruccis Chancen auf den Platz seines Landsmannes sicher nicht schlecht stehen.

Als Alternative gäbe es vielleicht noch den Platz Pol Espargaros bei KTM, falls sich der Spanier entschließt, zu wechseln. KTMs Sportdirektor Pit Beirer erklärte jedoch erst vor Kurzem, dass der österreichische Hersteller gerne die Verträge aller vier aktuellen KTM-Piloten verlängern würde.

Egal, ob Petrucci 2021 nun der MotoGP erhalten bleibt oder sich anderswo umsehen muss, fest steht jedenfalls, dass er nicht länger als zwei Jahre Teil des Ducati-Werksteams sein wird. Erst 2019 war der Italiener als Ersatzmann für Jorge Lorenzo aus dem Pramac-Kundenteam aufgestiegen und konnte in Mugello 2019 seinen ersten Sieg in der Königsklasse feiern. Die zweite Saisonhälfte verlief jedoch weniger erfolgreich, am Ende des Jahres wurde Petrucci mit 176 Punkten WM-Sechster.

"Vor einem Jahr habe ich es geschafft, zu siegen", erinnert sich Petrucci und gibt sich aufgrund dieses Ergebnisses kämpferisch: "Deshalb würde ich das gerne noch einmal schaffen." Vielleicht schafft er dieses Meisterstück ja sogar noch 2020, immerhin bleiben ihm noch ein paar Rennen als Ducati-Werkspilot, sofern die MotoGP-Saison in naher Zukunft startet.

"Ich bin Ducati dankbar für diese Erfahrungen. Für diese Saison habe ich ja noch einen Vertrag und hoffe, ich kann dieses Vertrauen mit einigen Genugtuungen belohnen", hofft der Italiener. "Ich bin, was das betrifft, zuversichtlich und hoffe, die Rennen beginnen bald wieder."