Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta hat aktuell alle Hände voll zu tun. Die MotoGP-Saison 2020 scheint nach langer Corona-bedingter Verzögerung nun doch in den Startlöchern zu stehen. Bis es soweit ist, gibt es für Ezpeleta und seine Kollegen von der Dorna, der FIM und Co. aber noch einiges zu erledigen. Wenn die Rennen dann aber erstmal laufen, kann sie auch kein positiver Corona-Fall mehr aufhalten, wie Ezpeleta jetzt verriet.

Gegenüber dem spanischen 'Radio Marca' erklärte der Spanier jetzt, dass auch wenn es einen positiven Krankheitsfall während eines Rennwochenendes geben sollte, das Event trotzdem fortgeführt wird. "Wir, und auch die Welt im Ganzen, sind jetzt viel vorbereiteter als zu dem Zeitpunkt, als es beim Australien GP der Formel 1 einen positiven Corona-Fall gab", vergleicht Ezpeleta. "Jetzt haben wir Protokolle dafür, was passieren muss, wenn jemand positiv getestet wird oder Symptome zeigt."

Durch so gute Vorbereitung wäre es möglich, das Rennwochenende auch bei einem positiven Corona-Fall fortzusetzen. "Das Wochenende würde weitergehen", ist Ezpeleta überzeugt, räumt aber auch ein: "Es kommt natürlich auf die Größe des Problems und alle Umstände an. Was wir aber mit Sicherheit sagen können, ist, dass aufgrund eines einzelnen Infizierten nicht der Grand Prix abgesagt werden würde."

Ezpeleta: Wir wollen im Juli starten

Bis sich das MotoGP-Fahrerlager aber wieder an einer Rennstrecke einfindet und die Motoren wieder laufen, ist es noch ein weiter Weg. Die Dorna geht aktuell davon aus, am 19. Juli im spanischen Jerez das erste Rennen der MotoGP-Saison 2020 austragen zu können. Dabei kommt es jetzt nur noch darauf an, ob die zuständigen Behörden das Event absegnen.

Einen losen Plan B für den Fall, dass die Saison nicht wie geplant starten kann, gibt es aber auch schon. "Sollten wir nicht am 19. Juli in Jerez starten dürfen, würden wir dann vielleicht später starten oder wir würden alles umorganisieren und erst irgendwo anders fahren und dann nach Spanien kommen."

Ab Juli 2020 soll es wieder MotoGP-Action geben, Foto: Repsol
Ab Juli 2020 soll es wieder MotoGP-Action geben, Foto: Repsol

Dennoch hält es Ezpeleta für die beste Idee, die Saison auf spanischen Boden zu starten. "Es ist die sicherste Methode", so der Dorna-Boss. "Wir haben uns umgesehen, in welchen Ländern wir unter welchen Bedingungen am besten starten können und in welchen wir mit den Promotern einrichten könnten, ohne Zuschauer zu fahren. Das war auch ein wichtiger Aspekt." Diese zwei Punkte führten schließlich zu dem jetzigen, vorläufigen Kalender, den Ezpeleta hofft, Anfang Juni veröffentlichen zu können.

Zuvor verschickt die Dorna jedoch an alle Länder, in denen man theoretisch ein Rennen austragen möchte, Protokolle über den genauen Ablauf der Veranstaltungen. "Es sieht so aus, als wären sie angemessen, sodass die Protokolle, wenn wir die Reisegenehmigungen erhalten, akzeptiert werden könnten", so Ezpeleta. "Ein paar Punkte sind jedoch noch offen, da es vielleicht noch neue Hinweise geben könnte."

MotoE-Rennen in der Saison 2020?

Doch auch wenn die mögliche MotoGP-Saison 2020 einigen Restriktionen unterworfen sein wird, werden die Events dennoch vollgepackt mit Rennaction sein. Neben den Hauptevents werden die Fans an den Bildschirmen auch auf Serien im Rahmenprogramm der Königsklasse wie die MotoE nicht verzichten müssen.

"Wir sehen uns die Möglichkeiten gerade an", verriet Ezpeleta. "Wenn wir die Protokolle vorliegen haben, die die genaue Anzahl der Anwesenden bei einem Rennen festlegen, werden wir entscheiden. Bei manchen Events wird die MotoE dabei sein und bei anderen der Red Bull Rookies Cup. Welche Rahmenserie wo stattfindet, haben wir aber noch nicht entschieden."