Es hatte sich bereits angekündigt, Donnerstagmittag machte es die Dorna offiziell: Als Promoter von MotoGP und Superbike-WM hat man sich zusammen mit der politischen Führung der Stadt Jerez und der Region Andalusien auf die Austragung von zwei Grands Prix und einem WSBK-Wochenende im Juli und August geeinigt.

Der Beschluss wurde am Donnerstagmorgen in einem digitalen Meeting zwischen Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, Bürgermeisterin Mamen Sanches Diaz und dem Vizepräsidenten der Regionalregierung Juan Antonio Marin gefällt. Die MotoGP soll demnach von 17. bis 19. und 24. bis 26. Juli in Jerez gastieren, wobei das erste Event traditionell als Spanien-GP und das zweite als Andalusien-GP ausgetragen werden. Die Superbike-WM soll schließlich von 31. Juli bis 2. August folgen.

Nun liegt der Ball erst einmal bei der spanischen Regierung. Diese muss die Events absegnen. Schließlich gelten aktuell immer noch zahlreiche Bestimmungen für Reisen und Versammlungen größerer Menschenmengen. Fans wird es bei den Rennen zwar keine geben, zu einem MotoGP-Wochenende werden aber auch 2020 trotz massiver Verkleinerungen des Paddocks in Zeiten von Corona etwa 1.600 arbeitende Menschen aus allen Erdteilen anreisen.

Dorna arbeitet an sicheren MotoGP-Events

Ein Selbstläufer sind die geplanten Grands Prix deshalb noch lange nicht. Das weiß auch die Dorna, die alles versucht, um die Events möglich sicher zu gestalten und eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. 10.000 Test-Kits wurden geordert. Jedes Paddock-Mitglied wird bei der Abreise zuhause, bei der Ankunft an der Strecke und bei der Rückkehr in die Heimat getestet. Mit dieser Strategie erhofft man sich die Freigabe der Regierung. Klar ist: In kaum einem anderen Land hat der Motorradsport einen derart hohen Stellenwert wie in Spanien. Das sollte sich positiv auf die Entscheidung auswirken.

Die MotoGP ist für Andalusien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, Foto: Tobias Linke
Die MotoGP ist für Andalusien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, Foto: Tobias Linke

Willigt die Regierung von Premierminister Pedro Sanchez tatsächlich ein, werden die Events dem Motorradweltverband FIM zur Aufnahme in den Kalender vorgeschlagen. Dabei handelt es sich aber um einen reinen Routinevorgang. Die Entscheidung über den MotoGP-Saisonstart liegen nun also de facto bei der Politik.