Nachdem er die Saison 2020 noch in Yamahas Kundenteam Petronas verbringt, soll MotoGP-Shooting Star Fabio Quartararo im nächsten Jahr ins Werksteam der Japaner aufsteigen. Mit der anhaltenden Corona-Krise stellt sich aktuell jedoch mittlerweile die Frage, ob es überhaupt eine MotoGP-Saison 2020 geben wird. Wenn nicht, bleibt Quartararo dann 2021 bei Petronas oder steigt er ins Werksteam auf?

Diese Frage beschäftigt aktuell Petronas-Teamchef Razlan Razali. Nachdem er in seiner Debüt-Saison 2019 fantastische Leistungen zeigte, freute sich das Petronas-Team nun auf eine weitere Saison mit Quartararo, wohlmöglich sogar mitten im Titelkampf mit Marc Marquez, Andrea Dovizioso und Co. Es wäre das erste Mal, dass sich ein Pilot eines Kundenteams zum Weltmeister küren würde. Aber diese ohnehin schon schwierige Aufgabe könnte durch das momentane Weltgeschehen in noch weitere Ferne rücken.

"Wir müssen darüber reden, was passiert, wenn in diesem Jahr gar keine Rennen stattfinden", erklärt Razali gegenüber 'TMCBlog.com'. Der Teamchef selbst wüsste schon, wie er gerne fortfahren würde: "Wir wollen das Jahr behandeln, als hätte es es nie gegeben und im Jahr 2021 dann so weitermachen, wie es 2020 eigentlich hätte sein sollen." Damit würde laut Razalis Vorschlag das WM-Setup für 2020 um ein Jahr nach hinten geschoben werden und die Teamwechsel einiger Piloten, die eigentlich bereits ab 2021 gelten sollten, erst im Jahr 2022 in Kraft treten.

Razali erklärt weiter: "Das Worst-Case-Szenario wäre natürlich, wenn alle Rennen dieses Jahres ausfallen würden, aber ich gehe davon aus, dass im Jahr 2021 dann alle auf die Arrangements von 2020 zurückkommen werden, weil wir darauf bestehen und dafür kämpfen werden, dass Fabio in seinem letzten Jahr vor dem Aufstieg ins Werksteam bei uns fahren wird."

Fährt Fabio Quartararo im Jahr 2021 für Petronas oder im Yamaha-Werksteam?, Foto: LAT Images
Fährt Fabio Quartararo im Jahr 2021 für Petronas oder im Yamaha-Werksteam?, Foto: LAT Images

Der Grund für diesen ausgeprägten Kampfeswillen des Teams ist klar: Quartararo leistete im vergangenen Jahr herausragende Arbeit und zeigte sich auch bei den Vorsaison-Tests 2020 auf allerhöchstem Niveau. Außerdem hat das Petronas-Team für den Franzosen eine Full-Spec-Yamaha wie sie Valentino Rossi und Maverick Vinales im Werksteam fahren, zugesichert bekommen. Auch dieses Zugeständnis will man sicher nicht verlieren.

"Wir wissen also, dass er um die Weltmeisterschaft kämpfen kann. Unser Ziel für ihn ist es, dass er mindestens Zweiter wird und ein paar Rennsiege einfährt", so Razali über seinen Superstar Quartararo. "Das wollen wir für unser Team, auch, wenn die Saison noch in diesem Jahr startet und es nur zehn oder 13 Rennen geben wird. Das ist unser Ziel."

Andere Teams oder Hersteller sowie ein offizielles Statement von Seiten des MotoGP-Vermarkters Dorna oder des Motorradweltverbandes FIM gibt es zu diesem Thema bisher nicht. Würde alles so kommen, wie Razali es sich vorstellt, wäre aber nicht nur Quartararo betroffen. Auch Valentino Rossi würde demnach auch 2021 noch im Yamaha-Werksteam starten, anstatt dann schon über seine Zukunft entschieden zu haben.