Am 29. Januar wurde bekannt, dass Valentino Rossi ab 2021 nicht mehr im Yamaha-Werksteam fahren wird. Die beiden Plätze in der Factory-Truppe gehen für zwei Jahre an Maverick Vinales und Fabio Quartararo. Das Karriereende für Valentino Rossi bedeutete das allerdings noch nicht. Yamaha bot ihm an, in das Petronas-Kundenteam zu wechseln, wo er vollste technische Unterstützung und eine M1 in der aktuellsten Spezifikation erhalten würde.

Nach sieben bis acht Rennen in der Saison 2020 wolle man eine Entscheidung treffen, gaben Yamaha und Rossi damals offiziell bekannt. Ein Plan, der aber freilich aus einer Zeit kommt, in der sich außerhalb Chinas kaum jemand mit Dingen wie Social-Distancing oder exponentiellen Wachstumskurven beschäftigte.

Coronavirus verzögert MotoGP-Saison

In den Wochen danach erreichte das Coronavirus aber weite Teile unseres Planeten und legte somit auch die MotoGP lahm. Die ersten fünf Rennen der Saison 2020 wurden bereits abgesagt oder verschoben, weitere werden folgen. An Grand-Prix-Events ist bis zum geplanten Entscheidungszeitpunkt Rossis - die Saisonrennen sieben und acht wären Ende Mai beziehungsweise Anfang Juni in Mugello und Barcelona über die Bühne gegangen - nicht zu denken.

MotoGP: Warum Yamaha nicht auf Valentino Rossi warten konnte (22:00 Min.)

Somit ist klar, dass der MotoGP-Superstar und sein Arbeitgeber Yamaha eine neue Strategie brauchen. Teamchef Massimo Meregalli hat bereits eine Idee, wie diese aussehen könnte. "Ich glaube, dass für einen Fahrer von Vales Kaliber zwei bis drei Rennen ausreichen. Er ist ein sehr intelligenter Fahrer, der sein Niveau sofort erkennt", so Meregalli gegenüber 'GPone'.

Welche Ergebnisse für eine Fortsetzung seiner Karriere genau nötig sein, wollte Rossi bislang nicht sagen. Klar ist aber wohl, dass eine Steigerung im Vergleich zum Jahr 2019 hermuss. Da kam der neunfache Weltmeister auf nur zwei Podiumsplatzierungen in 19 Saisonrennen. Am Ende reichte es nur zu Gesamtrang sieben.

Rossi liegt bei MotoGP-Tests zurück

In den Wintertestfahrten glänzte Rossi im Gegensatz zu seinen Yamaha-Kollege Fabio Quartararo und Maverick Vinales nicht unbedingt. Im November landete er in Valencia und Jerez auf den Rängen zehn und elf, im Februar belegte er in Sepang die Positionen fünf und zwölf. Resultate, die Teamchef Meregalli nicht überbewerten will: "Vale hat in den Tests noch nicht sein volles Potenzial gezeigt. Er hat sich noch etwas Luft gelassen. Sein Feedback war aber sehr positiv und er war nach den Testfahrten zufrieden. Leider hatte er erneut Probleme mit dem Reifenverschleiß am Hinterrad. Diese Schwierigkeiten sind zwar erst in Katar aufgetaucht und waren bei den Tests in Spanien und Malaysia nicht vorhanden, aber wir müssen natürlich trotzdem verstehen, woher sie kommen."