Die MotoGP schlittert durch das Coronavirus in eine immer tiefere Krise. Der Katar-Grand-Prix wurde für die Königsklasse ja bereits abgesagt. Thailand wurde in den Oktober verschoben. Und das Rennwochenende in Austin wackelt gehörig, seit die Stadtregierung dort Veranstaltung mit mehr als 2.500 Menschen untersagt hat. Eine Regelung, die nur unter besonderen Umständen aufgehoben werden kann.

Eine etwaige Entscheidung in Austin könnte nun aber ohnehin hinfällig sein, denn es gibt wenig erfreuliche Neuigkeiten aus dem vom Coronavirus stark betroffenen Italien. Dort haben die Behörden am Samstag ein vollkommenes Ein- und Ausreiseverbot für die gesamte Region Lombardei sowie elf weitere Provinzen verhängt: Modena, Parma, Piacenza, Reggio Emilia, Rimini, Pesaro e Urbino, Alessandria, Asti, Novara, Verbano Cusio Ossola, Vercelli, Padua, Treviso und Venedig.

Das bedeutet, dass niemand diese Provinzen verlassen oder betreten darf. Ausnahmen gibt es lediglich für besonders ernste Familien- oder Arbeitsangelegenheiten. Ob die Teilnahme an einem MotoGP-Wochenende unter den zweiten Punkt fällt, ist aktuell nicht bekannt. Bei Missachten der Regelung drohen bis zu drei Monate Gefängnis.

Kein MotoGP-Rennen bei verhinderten Fahrern

Die Reisesperre gilt vorerst bis zum 3. April, also dem geplanten Trainingsfreitag am Circuit of the Americas. Sollte es für die MotoGP-Piloten keine Ausnahmeregelung geben, wird man den Grand Prix in Austin dadurch wohl ebenfalls absagen beziehungsweise verschieben müssen. Denn Promoter Dorna stellte bereits klar, dass Rennwochenenden nur dann über die Bühne gehen werden, wenn kein einziger Fahrer an der Teilnahmen gehindert ist.

Valentino Rossi in Austin: Ein Bild, dass sich so schnell wohl nicht wiederholen wird, Foto: Monster Yamaha
Valentino Rossi in Austin: Ein Bild, dass sich so schnell wohl nicht wiederholen wird, Foto: Monster Yamaha

In den betroffenen Provinzen liegt unter anderem die Heimatgemeinde von Valentino Rossi, Tavullia. An diesem Wochenende trainierte er dort auf seiner Ranch mit Franco Morbidelli und Francesco Bagnaia, weshalb die Reisesperre also auch diese beiden Fahrer treffen könnte.

Für Probleme könnte die Regelung auch in anderen Klassen sorgen. Einige Moto2- und Moto3-Teams sind in den betroffenen Provinzen beheimatet. Es ist also fraglich, wie sie nach dem Katar-Grand-Prix wieder an ihre Stützpunkte zurückkehren können. Die MotoE soll kommende Woche von Dienstag bis Donnerstag in Jerez testen, doch Motorradlieferant Energica ist in der betroffenen Provinz Modena beheimatet.