Wenn am 8. März in Katar die Motoren zum ersten Saisonrennen 2020 aufheulen, wird Valentino Rossi der mit Abstand älteste Mann im Starterfeld der MotoGP sein. Er feiert heute, am 16. Februar, seinen 41. Geburtstag und ist damit sieben Jahre reifer als der zweitälteste Pilot im Grid, LCR-Honda-Mann Cal Crutchlow.

Die anstehende könnte Valentino Rossis letzte Saison in der Königsklasse sein. Für 2021 bekam er keinen Platz mehr im Yamaha-Werksrennstall, ins Petronas-Kundenteam wechseln und der MotoGP somit mindestens ein weiteres Jahr erhalten bleiben, will er nur bei beachtlichen Erfolgen in den ersten Rennen dieser Saison.

Um sich das zu wünschen, muss man kein Fan von Valentino Rossi sein. Man muss lediglich Freude an der MotoGP haben. Denn ob man beim Erlöschen der Startampel nun der 46, der 93 oder der 42 die Daumen drückt: Klar ist, dass 'Il Dottore' einen großen Anteil daran hat, dass unser Sport heute ein derartiges Standing rund um den Erdball genießt.

Wenn man, wie ich als Österreicher, in einem Land lebt, in dem der Motorradsport weit abgeschlagen hinter Skifahren, Fußball oder auch der Formel 1 immer noch eine Randdisziplin ist, dann gibt es da doch diesen einen Namen, mit dem man fast jedermann und jederfrau kurz erklären kann, womit man denn sein Geld verdient: Valentino Rossi.

Rossi ist einer der ganz wenigen Athleten, die die Grenzen ihres Sports lange hinter sich gelassen haben und zu allseits bekannten Ikonen unserer Zeit aufgestiegen ist. Er reiht sich damit in eine Liga mit Cristiano Ronaldo, Tiger Woods oder dem kürzlich viel zu früh verstorbenen Kobe Bryant ein.

Die gelbe Nummer 46 ist weltweit bekannt, Foto: gp-photo.de / Ronny Lekl
Die gelbe Nummer 46 ist weltweit bekannt, Foto: gp-photo.de / Ronny Lekl

Eine letzte große sportliche Auferstehung des Altmeisters wäre deshalb nicht nur seiner beeindruckenden Karriere würdig, sondern würde der MotoGP mit Sicherheit einen weiteren Höhenflug bescheren. Valentino Rossi vielleicht noch einmal gegen die nächste Generation rund um Marc Marquez oder Alex Rins eine Weltmeisterschaft auskämpfen zu sehen, wäre ein sportliches Ereignis, welches sich wohl kaum jemand entgehen lassen möchte.

Ein Karriereende durch mangelnde Leistung 2020 hingegen wäre traurig für die MotoGP, für Valentino Rossi selbst und für meine gesamte Generation an Sportfans. Denn es würde den Abtritt des letzten großen Idols unserer Kindheit bedeuten. Das Ende einer Ära. Nein, das kann es noch nicht gewesen sein. Deshalb: Mach's noch einmal, Valentino!