Drei Tage, drei Bestzeiten: Der erste MotoGP-Test nach der Winterpause in Sepang wurde zur großen Show von Fabio Quartararo. Sowohl auf dem Vorjahresmodell am Freitag als auch auf der 2020er-Maschine am Samstag und Sonntag war der Petronas-Yamaha-Youngster nicht zu schlagen. Quartararo festigt damit seine Position als großer Herausforderer von Marc Marquez, die ihm bereits von vielen Menschen im Paddock zugeschrieben wird.

Bemerkenswert daran ist, dass der Franzose bislang noch nicht ein MotoGP-Rennen gewonnen hat. Generell stand der in der Motorrad-Weltmeisterschaft erst einmal ganz oben auf dem Podium, 2018 in der Moto2 in Barcelona. In der Königsklasse waren für Quartararo bislang fünf zweite Plätze im Vorjahr das höchste der Gefühle. Richtig aufzeigen konnte er stets in den Freien Trainings und im Qualifying, wo er gleich sechs Mal zur Pole Position raste.

Schön und vor allem für einen Rookie auch wirklich beeindruckend, doch werden Pole Positions, Testbestzeiten und zweite Plätze im Rennen nicht reichen, wenn Quartararo Marc Marquez vom MotoGP-Thron stürzen will. Das weiß der smarte Franzose selbst und hat sich deshalb selbst einen Philosophiewechsel auferlegt.

Fabio Quartararo will kein One-Lap-Wonder mehr sein

"Ich habe meine Ziele insofern etwas angepasst, als dass ich jetzt nicht immer versuchen werde, in den Trainings die Bestzeit zu holen. Stattdessen möchte ich mehr an meiner Pace arbeiten", erklärte Quartararo nach dem Sepang-Test. "Ja, ich war hier Schnellster, aber ich muss meine Pace verbessern, denn da habe ich noch die größten Schwächen. Dass ich über eine Runde schnell bin, wissen wir bereits."

Quartararo hält bereits bei sechs MotoGP-Poles, Foto: Petronas Yamaha SRT
Quartararo hält bereits bei sechs MotoGP-Poles, Foto: Petronas Yamaha SRT

Am Sonntag wagte Quartararo einen ersten Longrun mit der 2020er-Yamaha. 12 Umläufe drehte er dabei und legte eine ordentlich Pace an den Tag. Fast alle seine Runden waren 1:59er- oder niedrige 2:00er-Zeiten. "Ich bin diesen Run bei einer Asphalttemperatur von 55 Grad gefahren. So schlechte Bedingungen hatten wir den ganzen Tag nicht und der Grip war dementsprechend nicht sehr gut. Meine Pace war also durchaus in Ordnung", stellte er zufrieden fest.

Quartararo scheint also auf einem guten Weg zu sein. Von 22. bis 24. Februar folgt in Katar die letzte Standortbestimmung vor dem Saisonauftakt.