Andrea Iannone wurde im Rahmen des Malaysia-Grand-Prix im vergangenen November positive auf anabole Steroide getestet. Das gab die FIM am 17. Dezember bekannt und schloss Iannone mit sofortiger Wirkung von allen Veranstaltungen des Motorradweltverbands aus, also auch von allen MotoGP-Rennen und offiziellen Testfahrten. Die Überprüfung der B-Probe Anfang Januar 2020 fiel ebenfalls positiv aus.

Die verbotene Substanz wurde allerdings nur in sehr geringen Mengen nachgewiesen. Iannone und sein Verteidiger führen die positiven Proben daher auf eine Verunreinigung zurück und bestreiten den Vorwurf des mutwilligen Dopings. Deshalb legte man Berufung gegen die Sperre ein. Am 4. Februar wird Iannone nun vor dem Disziplinargericht der FIM in der Schweiz angehört. Bis zum 31. Januar muss eine Liste mit Zeugen vorgelegt werden.

Iannone wird somit auf jeden Fall den Shakedown-Test von 2. bis 4. Februar in Sepang verpassen, an dem er als Pilot des von Concessions profitierenden Herstellers Aprilia eigentlich teilnehmen hätte dürfen. Auch bei den allgemeinen Wintertests in Sepang (7. bis 9. Februar) und Losail (22. bis 24. Februar) wird Iannone zum Zusehen gezwungen sein, denn für die Urteilsfindung hat das Gericht 45 Tage Zeit. Im schlimmsten Fall gäbe es also erst eine Entscheidung nach dem ersten Saisonrennen in Katar am 8. März, ein derart spätes Urteil wird man aber wohl vermeiden wollen.

Andrea Iannone drohen vier Jahre Sperre

Scheitert Iannones Berufung, droht ihm eine Sperre von bis zu vier Jahren. Das käme für den 30-Jährigen wohl einem frühzeitigen Karriereende gleich.

Bis es eine Entscheidung gibt, wird Iannone aller Voraussicht nach von Lorenzo Savadori vertreten. Ein angedachtes Engagement von MotoGP-Urgestein Max Biaggi scheint nicht zustande zu kommen.