Sich Valentino Rossi vor dem Ende seiner aktiven Rennkarriere anderswo als im Werksteam von Yamaha vorzustellen, dürfte vielen Fans schwer fallen. Denn immerhin wird der 'Doktor' im kommenden Monat bereits 41 Jahre alt. Dennoch verriet Rossi jetzt, dass er sich sogar noch einen Teamwechsel vorstellen könnte.

Gegenüber der italienischen 'Gazzetta dello Sport' verkündete der MotoGP-Altmeister vor einiger Zeit, er wäre offen dafür, den Platz von Fabio Quartararo im Petronas-Kundenteam zu übernehmen, sodass der junge Franzose ins Werksteam der Japaner aufsteigen könnte.

"Ich sehe keinen großen Unterschied darin, ins Petronas-Team zu wechseln", so Rossi. "Ich würde natürlich lieber dort bleiben, wo ich bin, aber wir sind drei Fahrer für zwei Plätze. Also müssen wir uns etwas für den dritten Platz einfallen lassen. Und für mich scheint das Petronas-Team gar nicht schlecht zu sein."

Bis einschließlich 2020 laufen die Verträge von Rossi, Quartararo und Maverick Vinales mit Yamaha, erst ab 2021 würden damit Veränderungen vor der Tür stehen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Rossi im Yamaha-Werksteam immer einen Platz kriegen wird, so er das denn wünscht. Aber den Japanern ist auch sehr daran gelegen, Mega-Talent Quartararo weiterhin an sich zu binden. Und außerdem ist da noch Maverick Vinales, der in den letzten Jahren die meisten Siege für Yamaha einfahren konnte. Auch den Spanier würde man also ungern in die Box eines Konkurrenten abziehen lassen, auch wenn es bereits Annährungsversuche seitens Ducati an Vinales gab.

Irgendeine Lösung muss man bei Yamaha für 2021 also finden. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies laut Rossi aber nicht möglich, da noch nicht alle Variablen feststehen. "Vielleicht wird Vinales auch gehen, oder Quartararo wechselt das Bike. Wer weiß das schon?", fragt Rossi.

Der Italiener selbst machte in der Vergangenheit kein Geheimnis daraus, wie sein Entscheidungsprozess bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung nach 2020 aussieht. Der 'Doktor' will die ersten Rennen der neuen Saison abwarten und sehen, wie konkurrenzfähig er sein kann. Danach entscheidet er, ob er auch nach 2020 weiter in der MotoGP starten möchte.

"Ich werde etwas Zeit brauchen, um alles richtig einschätzen zu können. Wahrscheinlich bis zur Mitte der Saison. Ich werde mit Lin Jarvis (Yamaha-Teamboss) und Yamaha sprechen, um zu sehen, was sie denken", erklärt Rossi. Doch leider könnten ihm die Silly-Season-Gepflogenheiten der modernen MotoGP dabei einen Strich durch die Rechnung machen. "Leider wird in der heutigen MotoGP alles schon zu Beginn des Jahres entschieden", seufzt Rossi.