Andrea Iannone ist suspendiert. Das verkündet die FIM am Dienstagvormittag. Der Grund: Eine Urinprobe von Aprilias MotoGP-Piloten kam positiv aus dem Testlabor zurück, beim Test wurde ein Steroid festgestellt.

Die Probe stammt vom Rennen in Sepang, das am 3. November 2019 abgehalten wurde. Die Sperre gilt ab sofort, ab dem 17. Dezember 2019. Allerdings ist sie formell vorerst nur vorläufig - jetzt hat Iannone das Recht, die Analyse seiner B-Probe zu verlangen. Kann er seine Unschuld nicht beweisen, drohen vier Jahre Ausschluss.

Iannone streitet ab: War bisher immer sauber

Ein paar Stunden nach der offiziellen Mitteilung der Sperre meldete sich Iannone erstmals zu Wort, und stritt die Vorwürfe kategorisch ab: "Ich bin ganz entspannt, und will meine Fans und Aprilia Racing zuversichtlich stimmen. Für jegliche Gegenanalyse bin ich offen, denn diese Situation überrascht mich. Auch, weil ich momentan noch keine offizielle Mitteilung erhalten habe."

"Über die Jahre, und auch in dieser Saison, wurde ich regelmäßig überprüft, und war natürlich immer negativ", stellt Iannone klar. "Daher vertraue ich vollkommen auf eine positive Lösung dieser Affäre."

Iannones Probe wurde am Renn-Sonntag in Sepang genommen, und danach auch in einem von der Welt-Doping-Agentur (WADA) akkreditierten Labor in Deutschland getestet. Die fanden Spuren von anabolen Steroiden - eine der am häufigsten verwendeten Doping-Mittel. Dabei handelt es sich um eine künstliche Substanz, die bei Muskelaufbau und Ausdauer helfen kann. Als Konsequenz ist sie verboten.

Iannone drohen vier Jahre Ausschluss

Für den Moment darf Iannone an keinen Motorrad-Wettbewerben oder anderen Aktivitäten teilnehmen. Weitere Informationen kann - und darf - die Motorrad-Regelbehörde FIM zu diesem Zeitpunkt noch nicht weitergeben.

Der Anti-Doping-Code der FIM legt jedenfalls das Strafmaß klar fest: Für Substanzen wie die von Iannone angeblich verwendeten anabolen Steroide kann ein Fahrer für vier Jahre vom Wettbewerb ausgeschlossen werden.

Dass Steroide unabsichtlich in den Körper geraten, ist sehr unwahrscheinlich. Für Iannone bleiben also nur noch wenige Optionen: Entweder kommt seine B-Probe - eine zweite Probe vom gleichen Test - negativ zurück, dann ist er vom Haken. Alternativ kann er Einspruch einlegen und sich darauf beziehen, dass die Proben verunreinigt wurden und daher nicht gültig sind.

Sollte er scheitern, droht ihm aber bei einer vierjährigen Sperre wohl das Karriereende. Sein Aprilia-Vertrag läuft ebenfalls 2020 aus. Vom Team gibt es noch kein Statement - sollte Iannone 2020 gesperrt bleiben, wäre wohl Testfahrer Bradley Smith die Notlösung.