Eigentlich könnte Yamaha mit dem MotoGP-Test in Valencia zufrieden sein. An beiden Tagen lagen jeweils drei Fahrer des japanischen Herstellers an der Spitze des Klassements. Am Dienstag holte Fabio Quartararo die Tagesbestzeit, am Mittwoch fuhr Maverick Vinales die schnellste Runde des gesamten Tests.

Und dennoch zeigte sich Vinales nur bedingt zufrieden mit den technischen Entwicklungen, die Yamaha nach Valencia gebracht hat. "Uns fehlen immer noch fünf bis sechs km/h, die wir aufholen müssen", gestand Vinales am Mittwoch im Hinblick auf den neuen Motor, an dem Yamaha bereits seit Sommer feilt.

Der Blick auf die Topspeed-Liste ist ernüchternd: Vinales kam am Mittwoch auf einen Maximalwert von 322,8 km/h, Valentino Rossi gar nur auf 319,8 km/h. Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso verzeichneten hingegen 328,9 km/h, MotoGP-Weltmeister Marc Marquez sogar 330,5 km/h.

Topspeed-Nachteil noch immer da

"Das sind acht km/h Unterschied", ärgerte sich Vinales. "Ich habe oft Windschatten genutzt, um zu testen, ob es sich mit dem neuen Motor besser anfühlt. Und ja, es hat sich besser angefühlt." In der abgelaufenen Saison war Yamaha der Konkurrenz auf den Geraden nicht selten heillos unterlegen. Somit wertet Vinales den neuen Motor zwar als Fortschritt, aber noch der Weisheit letzten Schluss.

"Von Run zu Run haben wie kleine Schritte gemacht. Wir arbeiten hart, aber es ist noch nicht genug. Wir müssen am Ball bleiben und ich bin zuversichtlich, dass noch signifikante Verbesserungen kommen", so Vinales. In der kommenden Woche stehen in Jerez zwei weitere Testtage auf dem Programm.

"Wir müssen noch viele Dinge ausprobieren, brauchen mehr Power und unsere Konkurrenten sind noch immer zu weit weg. Jerez ist aber eine gute Teststrecke, denn wenn dein Motorrad dort schnell ist, dann ist es üblicherweise überall schnell", analyiserte Vinales. Über die finale Motor-Konfiguration entscheidet Yamaha traditionell erst nach dem Sepang-Test im Februar.