Am Montagabend um 18:30 Uhr gab Honda die Verpflichtung von Alex Marquez für die MotoGP-Saison 2020 im Repsol-Werksteam bekannt. Am Dienstagmorgen verließ der jüngere Bruder von Alex - dieses Mal noch auf der 2019er-Maschine und im Team von LCR - die Box des Circuit Ricardo Tormo und startete in Valencia seinen ersten Testtag als MotoGP-Stammfahrer.

Schon nach wenigen Minuten gab es für ihn die erste Ernüchterung. Im achten Umlauf ging er in der schwierigen Kurve zehn zu Boden. "Ich habe einen Fehler gemacht", gestand er in seiner Medienrunde. "Am Morgen sind die Bedingungen hier sehr kritisch. Es war ein Anfängerfehler und natürlich nicht die beste Art, zu starten. Aber das kann passieren. Alberto (Teamchef Puig, Anm.) und das Team haben mir gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Dafür sind wir ja hier. Ich muss jetzt erst einmal das Limit des Motorrads finden."

Da Marquez nur eine Maschine für den ersten Testtag zur Verfügung hatte, musste er warten, bis seine Crew die RC213V repariert hatte. "Natürlich hat das unseren Plan etwas geändert. Ich konnte nicht so viele Runden fahren, aber das Wichtigste ist, dass ich mich von Run zu Run und von Runde zu Runde steigern konnte. Mit der Position auf dem Motorrad fühle ich mich jetzt schon sehr wohl. Am Dienstag will ich noch viele Kilometer abspulen und mich weiter verbessern. Ich habe noch viel zu lernen was Reifen, Bremsen und die Elektronik betrifft", weiß der Rookie. Am Ende drehte Marquez immerhin 53 Runden, landete mit 2,710 Sekunden Rückstand aber dennoch auf dem 23. und letzten Platz der Zeitenliste.

Alex Marquez will Rat von Marc einholen

Kein Wunder, dass er da den Rat seines routinierten und erfolgreichen Bruders Marc sucht: "Ich habe ihn noch nicht getroffen und deshalb auch noch nicht mit ihm gesprochen. Während des Testtages ist das schwierig, weil wir uns beide auf unsere eigene Arbeit konzentrieren. Da sind wir beide professionell und trennen das. Ich werde ihn aber gleich fragen, wie er mich auf dem Motorrad gesehen hat."

Für Alex Marquez war der Dienstag in Valencia zwar sein erster Testtag als MotoGP-Stammfahrer, aber nicht der erste auf einer Honda RC213V. In der Vergangenheit fuhr er dieses Motorrad schon zwei Mal - das liegt aber bereits eine Weile zurück. "Ich habe wieder bei null begonnen. Das Motorrad ist mittlerweile ein ganz anderes, da konnte ich keine Vergleiche ziehen", stellte er klar. Die neue Moto2 dieses Jahres half ihm aber beim Einstieg. "Mit der Umstellung auf Triumph hatten wir in der Moto2 deutlich mehr Leistung und auch elektronische Hilfen. Deshalb sind die größte Umstellung die Karbonbremsen. Sie geben ein ganz anderes Gefühl als die in der Moto2. Ich muss erst lernen, wie man sie richtig verwendet."