Die MotoGP-Transfersensation ist perfekt: Alex Marquez fährt 2020 für Repsol Honda und wird damit zum Teamkollegen von Bruder Marc. Er unterschreibt einen Ein-Jahres-Vertrag. Das gab der Rennstall am Montagabend in einer Presseaussendung bekannt.

Alex Marquez Topfavorit nach Lorenzo-Rückzug

Entsprechende Gerüchte waren im Fahrerlager von Valencia bereits seit Donnerstagnachmittag zu vernehmen, als Jorge Lorenzo die Öffentlichkeit über sein Karriereende in Kenntnis gesetzt und somit seinen Stammplatz für die kommende Saison zur Verfügung gestellt hatte.

Hondas Führungsriege erstellte eine Shortlist mit mehreren Kandidaten, unter denen sich selbstredend auch der amtierende Weltmeister Alex Marquez fand. Dieser hatte zwar im August seinen Moto2-Vertrag mit dem Marc VDS Team verlängert, doch Honda konnte sich am Wochenende mit dem Rennstall von Marc van der Straten über den Transfer einigen.

Somit muss der amtierende Weltmeister keine Ehrenrunde in der Moto2 drehen, sondern kann bereits am Dienstag zum ersten Mal auf der MotoGP-Honda an der Seite seines Bruders Platz nehmen. Eine ähnliche Situation gab es bereits vor fünf Jahren: Damals hatte Honda Alex Marquez als Belohnung für seinen Moto3-Titel einige Runden beim MotoGP-Test in Valencia fahren lassen.

Enormer Druck bei Honda

Nun steht Alex Marquez allerdings als Stammfahrer des erfolgreichsten Teams der MotoGP-Geschichte am Start. Keine leichte Aufgabe, wie Marc Marquez im Laufe des Wochenendes mehrfach betonte: "Jeder weiß, dass die Honda eines der schwierigsten Motorräder für den MotoGP-Einstieg ist. Zudem herrscht bei Honda immer großer Druck."

Denn der japanische Milliardenkonzern will Erfolge sehen - so wie in der laufenden Saison, in denen Honda in der Motorrad-WM sechs von sechs möglichen Titeln für sich entscheiden konnte: Neben dem MotoGP-Titel mit Marc Marquez gewann man in der Königsklasse auch Team- und Hersteller-WM sowie in der Moto3 dank Lorenzo Dalla Porta den Fahrer-Titel, dank Leopard Racing die Team- sowie nach 14 Saisonsiegen im Duell mit dem Erzrivalen KTM auch die Konstrukteurs-WM.

Wie schwierig die Honda an das Limit zu bringen ist, zeigt ein Blick in die Statistik der letzten beiden Jahre: Weder Dani Pedrosa, noch Jorge Lorenzo konnten in diesem Zeitraum für Repsol Honda einen Podestplatz holen. Neben Serien-Weltmeister Marc Marquez konnte seit Saisonstart 2018 lediglich Cal Crutchlow, der im LCR-Team Werksmaterial bekommt, für Honda Podien einfahren (3x 2018; 3x 2019).

Den Valencia-Test wird Alex Marquez übrigens in den Farben von LCR Honda auf dem bisherigen Motorrad von Takaaki Nakagami beziehungsweise dessen Ersatzmann Johann Zarco bestreiten.