So gut die MotoGP-Saison 2019 für Valentino Rossi auch begonnen hat, so enttäuschend verlief der Rest des Jahres. In den ersten drei Grands Prix wurde der Altmeister zwei Mal Zweiter und lag voll im Titelkampf. Seither wartet Rossi aber auf eine Podiumsplatzierung und blieb gleich vier Mal ohne Punkte.

In der MotoGP-Gesamtwertung bedeutet das mittlerweile nur noch den siebten Rang, 18 Zähler hinter Rookie und Yamaha-Kollege Fabio Quartararo. So schlecht war Rossi nur einmal: 2011, in seinem ersten Jahr bei Ducati. Holt er in den letzten drei Saisonrennen nicht mindestens elf Zähler, wäre 2019 sogar sein Jahr mit dem schwächsten Punkteschnitt in der Königsklasse.

Zahlen, die doch Zweifel aufkommen lassen, ob Rossi im - für einen MotoGP-Fahrer versteht sich - mittlerweile doch sehr hohen Alter von 40 Jahren noch mit den schnellsten Piloten der Welt mithalten kann. Das sieht auch Rossis langjähriger Crewchief Jeremy Burgess, von dem er sich 2013 trennte, so: "Valentino hat wohl etwas den Absprung verpasst."

Burgess erstaunt über Rossis Rennschwäche

Vor allem die Tatsache, dass der 'Sonntagsfahrer' Valentino Rossi nicht mehr zu existieren scheint, beschäftigt Burgess. "Bedenklich - und für mich traurig - ist, dass er im Rennen in etwa da landet wo er sich qualifiziert hat. Vor einigen Jahren mussten wir uns nie Sorgen machen, wenn er nur von Platz zehn gestartet ist. Wir wussten, dass er sicher vier oder fünf Fahrer überholen und am Ende auf dem Podium stehen, oder zumindest darum kämpfen würde", blickt Burgess auf Rossis Glanzzeiten zurück.

Deshalb steckt Rossi in der Krise - MotoGP-Analyse Motegi (21:37 Min.)

Der neunfache Weltmeister selbst will 2020 ausgerechnet durch die Bestellung eines weiteren neuen Crewchiefs wieder die Rückkehr an die MotoGP-Spitze schaffen. David Munoz wird an die Stelle von Silvano Galbusera treten, der 2014 die Rolle von Burgess übernahm.